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«Strafe ist ungerecht» – So reagiert der FC Brunnen auf die Spielsperre

Strafe nach Schlägerei

«Strafe ist ungerecht» – So reagiert der FC Brunnen auf die Spielsperre

· Online seit 05.10.2023, 18:56 Uhr
Die Schlägerei beim A-Junioren-Fussballspiel vom September hat Konsequenzen. Beide Mannschaften wurden vom Verband für fast ein halbes Jahr gesperrt. Für den FC Brunnen ist diese Strafe nicht nachvollziehbar und ungerechtfertigt.

Quelle: Tele 1 / Juan Riande

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«Beide Mannschaften werden per sofort und bis zum 31. Januar 2024 von allen IFV Wettbewerben ausgeschlossen.» Das hat der Innerschweizer Fussballverband am Vormittag in einer Mitteilung geschrieben. Es ist die Reaktion auf eine Schlägerei nach einem Cup-Spiel zwischen dem FC Brunnen und dem FC Südstern. Die Antwort des FC Brunnen darauf lässt nicht lange auf sich warten.

«Wir begrüssen grundsätzlich, dass der Verband bei Gewalt auf und neben dem Spielfeld hart durchgreift. Gewalt hat beim Fussball keinen Platz», sagt Matthias Keller, Präsident des FC Brunnen. Er könne aber nicht nachvollziehen, warum beide Teams gleichbehandelt werden. «Wenn man die Videos analysiert, stellt man relativ schnell fest, dass der grössere Teil der Verursacher dem FC Südstern angehören», betont Keller weiter. Dass nun beide Mannschaften dieselbe Strafe erhalten haben, sei demnach nicht fair und die Spieler können es nicht nachvollziehen.

Diesen Vorwurf lässt Markus Berwert, Präsident des Innerschweizer Fussballverbands, nicht gelten. Es stehe unter dem Strich Aussage gegen Aussage: «Die eine Mannschaft sagt dies, die andere jenes. Selbstverständlich meint Brunnen, sie seien nicht verantwortlich. Südstern sagt aber dasselbe.» Schlussendlich sei es darum gegangen, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen.

Video vom 26. September:

Quelle: 20 Minuten

Die Videos, die gesichtet wurden, zeigen wüste Szenen, betont Berwert. Desshalb sei klar gewesen, dass es eine harte Strafe brauche. «Wir konnten nicht einfach eine Busse aussprechen, im vierstelligen Bereich beispielsweise. Das nützt nichts.» Eine Kollektivstrafe habe eine andere Wirkung. «Vielleicht geht den Spielern so ein Licht auf, dass durch ihr Verhalten die Kollegen nicht mehr Fussballspielen dürfen», fügt Berwert an. Spieler, die nicht am Vorfall beteiligt waren, können laut Berwert in anderen Mannschaften spielen. Die aktuelle Sperre gelte nur für die Mannschaften.

Zu einem späteren Zeitpunkt werde es aber Einzelstrafen geben, gegen die Verantwortlichen der Schlägerei. Diese werden aktuell geprüft. Die betroffenen Spieler müssen aber wohl mit einer Sperre von bis zu fünf Spielen rechnen, heisst es beim Verband. Die genauen Sanktionen werden in wenigen Wochen kommuniziert.

Den Punkt mit der Kollektivstrafe könne der FC Brunnen nachvollziehen. Trotzdem hoffe man nun, «dass der Innerschweizer Fussballverband zumindest bei den Einzelsanktionen einen Unterschied macht», so Markus Kessler. «Es soll bei diesen Personen hart durchgegriffen werden, die wirklich mit roher Gewalt auf andere losgegangen sind.»

Der FC Südstern wollte sich auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 nicht zur Strafe äussern. Die beiden Mannschaften haben die Möglichkeit, Einsprachen beim Rekursgericht zu machen.

veröffentlicht: 5. Oktober 2023 18:56
aktualisiert: 5. Oktober 2023 18:56
Quelle: PilatusToday

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