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Kanton Schwyz

«System bewährt»: Regierung will keine Ombudsstelle schaffen

13. Juli 2023, 13:13 Uhr
Die Schwyzer Kantonsregierung lehnt die Idee einer Ombudsstelle – einer Vermittlerin zwischen Bevölkerung und Verwaltung – ab. Das jetzige System funktioniere und habe sich seit Inkrafttreten der neuen Kantonsverfassung bewährt.
Die Schwyzer Kantonsregierungs erachtet die Idee einer Ombudsstelle für den Kanton als zusätzliche Bürokratisierung. (Archivbild)
© KEYSTONE/URS FLUEELER
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Die Regierung befürchtet, dass durch die Schaffung einer Ombudsstelle die Bürgernähe verloren geht, wie sie in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf einen Vorstoss von drei Kantonsparlamentariern der SP, Mitte und SVP schreibt. Diese verlangte die Schaffung einer Ombudsstelle. Die Regierung empfiehlt, den Vorstoss nicht erheblich zu erklären.

Keine Entscheidungsbefugnisse, nur Beratungsfunktion

Laut den Urhebern solle die Stelle bei Problemen, Missverständnissen oder Konflikten zwischen Bevölkerung und Verwaltung als neutrale Beraterin fungieren. Und überprüfen, ob die Ratsuchenden von der Verwaltung rechtmässig und verhältnismässig behandelt wurden. Die Ombudsstelle soll jedoch keine Entscheidungsbefugnis haben und das Angebot soll kostenlos und niederschwellig zugänglich sein.

In ihrer Antwort weist die Schwyzer Regierung darauf hin, dass bereits heute die Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit hätten, ihre Anliegen bei den Milizpolitikern und Milizpolitikerinnen zu platzieren. Die Wege zu den politischen Entscheidungsträgern seien kurz.

Zu teuer und zu kompliziert

Weiter befürchtet die Regierung, das eine solche Stelle die Abläufe verkompliziere, hohe Kosten verursache und die Bürokratisierung erweitere. Eigentlich rechtliche Anliegen könnten bereits im Rahmen des umfassend ausgestalteten Rechtsbehelfs- und Rechtsmittelverfahrens mit verhältnismässig tiefen Anforderungen und Kosten auf sämtlichen Staatsebenen effizient geltend gemacht werden.

Kantone wie Zürich, Freiburg, Genf, Waadt oder auch der Nachbarkanton Zug verfügten gemäss Mitteilung bereits über eine Ombudsstelle. Die Verantwortlichen des Vorstosses raten der Regierung, sich am Zuger Modell zu orientieren. Diese gliedere ihren Zuständigkeitsbereich in externe und verwaltungsinterne Fälle.

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Quelle: sda
veröffentlicht: 13. Juli 2023 13:13
aktualisiert: 13. Juli 2023 13:13
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