Eine Statistik der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU zeigt, dass in der Schweiz im Zehnjahresdurchschnitt 46 Menschen ertrinken – grösstenteils in offenen Gewässern wie Seen und Flüssen.
Selbstschutz geht immer vor
«Falls du eine Person im Wasser entdeckst, die Hilfe braucht, springe ihr nicht einfach nach. So bringst du dich selbst in Gefahr», sagt der Präsident der SLRG Sektion Luzern, Ueli Bärtschi. Der Selbstschutz habe immer erste Priorität. Es bringe niemandem etwas, wenn man schlussendlich zwei Opfer hat, sagt Bärtschi.
Als Erstes sollte man sich orientieren, wo genau man ist. Das helfe den Rettungskräften, die ertrinkende Person schnell zu finden. «In Luzern zum Beispiel gibt es rote Rettungskästen, welche eine konkrete Standortnummer haben, die man dann den Rettungskräften angeben kann.» Wenn es keine solchen Kasten hat, würden auch die genauen Koordinaten helfen.
Retten mit geringstem Risiko
Nach dem Alarmieren sollte man versuchen, der Person im Wasser zuzurufen und anzeigen, wo es eine gute Ausstiegsstelle gibt. Eventuell könne sich die Person dann mit letzter Kraft noch selbst ans Ufer retten, sagt Bärtschi. Falls das nicht der Fall ist, kann man der Person eventuell etwas zuwerfen, an dem sie sich festhalten kann – zum Beispiel Rettungswurfsäcke, welche man etwa der Reuss entlang immer häufiger sieht.
Sprung ins Wasser ist allerletzte Option
Bärtschi appelliert, dass man wirklich nur ins Wasser gehen sollte, wenn man sich das zutraut. «Wenn man sich das nicht gewohnt ist, sollte man es bleiben lassen!» Es sei mehr geholfen, wenn man den Rettungskräften den genauen Standort sagen kann und die Rettung so schnell erfolgt.
Vorbereitung ist das A und O
Dass es gar nicht so weit kommt und man in Not gerät, sollte man sich gut vorbereiten. «Man sollte sich wirklich vorgängig informieren, wie die Gegebenheiten sind und was der Wetterbericht sagt.» Der Wasserstand und die Wassertemperatur seien da nur zwei von vielen Faktoren, erklärt Bärtschi.
Dazu gibt es auch die Kampagne «safe your friends» der SLRG und der Krankenkasse Visana. Auf der Website kann man beispielsweise eine Checkliste durchgehen, bevor man den Badeplausch antritt oder mithilfe eines Quiz testen, wie gut man wirklich schwimmen kann.
Häufig überschätzen sich die Menschen nämlich. «Viele sagen zum Beispiel ‹Ja, ja, ich habe ja nur ein, zwei Bierli getrunken›. Doch genau das kann schon einen Einfluss haben. Plötzlich lässt die Kraft nach oder man kann die Distanzen nicht mehr gleich gut einschätzen», betont Ueli Bärtschi. Baden sei zwar schön und gut. Die Gefahren sollte man jedoch nie leichtsinnig unterschätzen.
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