Zentralschweiz

Teuerung oder Umbau: Deshalb werden Altersheime teurer

06.02.2023, 09:01 Uhr
· Online seit 06.02.2023, 05:32 Uhr
Erste Zentralschweizer Altersheime haben per 2023 die Preise erhöht. Bewohnende müssen teilweise über zehn Prozent mehr bezahlen – für die genau gleichen Leistungen. Die Entwicklung der Preise und die Gründe unterscheiden sich aber von Kanton zu Kanton.
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«Ich gehe davon aus, dass alle Altersheime teurer werden», sagt Nadja Rohrer. Sie ist Präsidentin von Curaviva Luzern, dem Verband der Altersheime. Hintergrund ist ein Bericht über ein Altersheim in Dagmersellen, welches die Preise für das laufende Jahr erhöht hat.

Energiepreise und Personalmangel

Viele Heime erhöhen nicht nur die Aufenthaltstaxe, sondern auch die Pflegetaxe. Erstere betrifft etwa das Essen oder die Miete für das Zimmer, letztere die persönliche Pflege durch Fachpersonal.

Die Gründe sind gemäss Rohrer vielfältig: Die Aufenthaltstaxe steigt wegen gestiegener Lebensmittelpreise und teurerer Heizkosten. Auf die Höhe der Pflegetaxe haben die höheren Personalkosten einen Einfluss.

Die Altersheime können die Preise aber nicht beliebig erhöhen, da sie die höheren Kosten in gewissen Kantonen immer mit den Gemeinden abstimmen müssen. So zum Beispiel im Kanton Luzern.

Nicht alle Altersheime werden teurer

Aus ähnlichen Gründen würden die Altersheime im Kanton Zug die Preise erhöhen, wie Roman Della Rossa, Mediensprecher von Curaviva Zug, sagt. Einige Heime würden ihre Taxen zwar überhaupt nicht, gewisse auch nur geringfügig erhöhen. Gleichzeitig sagt Della Rossa aber: «Erhöhungen wie in Dagmersellen können durchaus auch bei uns im Kanton Zug vorkommen».

Im Kanton Obwalden erhöhen zwar wiederum fast alle Alters- und Pflegeheime ihre Preise. Hier sind jedoch nicht die hohen Energiepreise der Grund, sondern Bauprojekte. Bei vielen Alterszentren stehen derzeit grössere Erweiterungs- und Renovationsarbeiten an. Ein Beispiel dafür ist das Erlenhaus in Engelberg, das vollständig renoviert wurde.

Preiserhöhung Step by Step

Damit die Bewohnerinnen und Bewohner nicht auf einen Schlag massiv mehr für ihren Aufenthalt im Altersheim bezahlen müssen, hat sich das Erlenhaus etwas überlegt. «Die Preise erhöhten sich bei uns nur in kleinen Schritten», erklärt die Betriebsleiterin Theres Meierhofer-Lauffer.

Sie hätten bereits 2017 damit begonnen. So soll die Preiserhöhung der Aufenthaltstaxe etwas abgefedert und auf mehr Schultern verteilt werden. Denn über die Jahre würden immer wieder neue Bewohnende einziehen. So könne der Umbau als «Generationenprojekt» umgesetzt werden.

(pal)

veröffentlicht: 6. Februar 2023 05:32
aktualisiert: 6. Februar 2023 09:01
Quelle: PilatusToday

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