Sawiris-Bauprojekt

«Hofiert» die Urner Regierung Sawiris? Justizdirektor nimmt Stellung

· Online seit 17.04.2024, 05:59 Uhr
Samih Sawiris will am Urnersee bauen, das ist schon lange bekannt. Nun positioniert sich die Urner Regierung zum Vorwurf, dass sie dem ägyptischen Investor gegenüber zu unkritisch sei. Und nimmt Stellung zum Projekt eines Mitbewerbers.
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Die «Sonntagszeitung» berichtete von einem «Machtnetz» Sawiris in Uri, welches von der jetzigen Regierung bis zur aktuellen Ständerätin Heidi Z'graggen reiche. Die Rede ist davon, dass die Urner Regierung den Investor «hofiert». Was ist wahr an den Vorwürfen? Die «Luzerner Zeitung» hat den kantonalen Justizdirektor, Daniel Furrer, mit den Vorwürfen konfrontiert.

Die Regierung fresse Samih Sawiris nicht aus der Hand, so Daniel Furrer auf die Frage des Journalisten. Vielmehr möchte der Investor auf der Isleten ein touristisches Projekt realisieren. «Das ist auch im Interesse des Regierungsrats, ist doch das Gebiet Isleten gemäss dem kantonalen Richtplan, der vom Landrat genehmigt wurde, Bestandteil des Tourismusentwicklungsraums Vierwaldstättersee.»

Regierung drückt auf die Bremse

Dass man gegenüber Andermatt-Investor Sawiris zu wenig kritisch sei, lässt Daniel Furrer nicht im Raum stehen. «Die planungs- und baurechtlichen Verfahren sind klar und gelten auch für Samih Sawiris.» Nun müsse sich im Bewilligungsprozess zeigen, was auf der Isleten möglich ist und was nicht.

Daniel Furrer nimmt aber Tempo aus der Sache. Dies aufgrund einer Initiative, die sich gegen die Baupläne von Sawiris stellt. Diese ist laut dem Regierungsrat so radikal, dass es ein Bauverbot geben würde. Deshalb müsse man das Ergebnis der Initiative abwarten. Laut dem Kanton könnte die Volkabstimmung zur Initiative am 24. November 2024 stattfinden.

Mit Verkauf an Sawiris habe Regierung nichts zu tun gehabt

Publik wurde kürzlich ebenso, dass nebst Sawiris auch ein Aargauer Immobilienunternehmer am Areal der einstigen Sprengstofffabrik interessiert gewesen sei. Von den entsprechenden Plänen wusste auch Daniel Furrer. Aber die Regierung habe nichts mit dem Verkauf des Areal selbst zu tun gehabt. Dem Aargauer Christoph Schoop «wurden die gleichen Grundlagen und Zugänge zu Regierung und Verwaltung wie später der Isen AG gewährt», so Furrer.

Wie ein Projekt von Schoop ausgesehen hätte, das hätte ebenso raumplanerisch beurteilt werden müssen. Allerdings hätten Schoops Pläne laut Urner Regierung nicht die gleich ausgeprägten Renaturierungsmassnahmen enthalten wie jene von Sawiris.

(red.)

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veröffentlicht: 17. April 2024 05:59
aktualisiert: 17. April 2024 05:59
Quelle: Luzerner Zeitung

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