«Traditionell – aber immer etwas anders»: Tellspiele in Altdorf gibt es seit 124 Jahren
Quelle: Tele 1
1898 beschloss die Volksversammlung einstimmig, Schillers «Wilhelm Tell» auf dem Boden seiner Heimat aufzuführen. Das war die Geburtsstunde der heute bekannten Tellspiele. Obschon es immer die gleiche Geschichte ist, wird sie bei jeder Aufführung anders gestaltet.
Mit dem Zeitgeist gehen
Die Tellspiele seien eine riesengrosse Aufgabe, jedoch bereiten sie auch sehr viel Freude. «Eine so lange Tradition mitzunehmen und nach dem Zeitgeist neu interpretieren zu dürfen, ist das Rezept, damit es für die Spieler und Spielerinnen, aber auch fürs Publikum spannend bleibt», erklärt Barbara Bär, die Präsidentin der Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf.
Diese Meinung teilt auch Julia Trottmann. Sie nimmt seit 15 Jahren bei den Tellspielen teil. «Für mich ist es eine Art Tradition, sich selbst finden, mit dem Körper und der Stimme arbeiten. Darum ist es immer wieder ein <Ja> zu den Tellspielen.»
Immer andere Regisseurinnen und Regisseure
Damit die Interpretation der Tellgeschichte immer anders wird, wechselt die Regie von Jahr zu Jahr. Das kommende Tellspiel wird von Anette Windlin geleitet. Das ganze Stück nach dem Wunsche Schillers aufzuführen, würde aber viel zu lange dauern. Deshalb werden bestimmte Ausschnitte für die diesjährige Aufführung herausgepickt und mit Emotionen gefüttert. So, dass man das rund 250-jährige Buch Schillers heute gut verstehen könne.
Im Herbst werden die Rollen verteilt und im Sommer 2024 werden dann die Tellspiele aufgeführt.