Spezieller Fund

Archäologe entdeckt 4500-jähriges Grab bei Schulhaus in Baar

19.09.2022, 15:09 Uhr
· Online seit 19.09.2022, 12:03 Uhr
Ein Kantonsarchäologe hat in Baar ein Grab aus der späten Jungsteinzeit entdeckt. Darin befand sich ein Skelett. Es lag unter den Steinplatten in einer einfachen Erdgrube und wurde mit dem Gesicht Richtung Süden beerdigt, was zu dieser Zeit üblich war.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

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Während Aushubarbeiten für die Erweiterung des Schulhauses Sternmatt 1 in Baar wurde ein über 4000 Jahre altes Grab entdeckt. Ein Bagger legte zwei Meter unter dem heutigen Gehniveau zwei Steinplatten frei, die sich als Abdeckung des Grabes entpuppten, teilt das Amt für Denkmalpflege und Archäologie am Montag mit.

Skelett stammt von einem Mann

Das unter den Steinplatten liegende Skelett wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern sorgfältig freigelegt. Nach ersten Analysen handelt es sich beim Fund um einen zwischen 30 und 50 Jahre alten Mann.

Gefunden wurde das Skelett während Baggerarbeiten. Archäologe Jochen Reinhard erinnert sich noch genau an den Moment: «Plötzlich hat es geknirscht. Als ich die Baggerschaufel hob, schaute eine Steinplatte aus dem Boden hervor.» 
Speziell am Fund: Das Skelett wurde auf der rechten Seite liegend, mit angewinkelten Armen und Beinen beerdigt. Dies sei zwischen 2800 und 2400 vor Christus, – also gegen Ende der Jungsteinzeit – in grossen Teilen Europas verbreitet gewesen, so der Kanton Zug.

Fund von besonderer Bedeutung

Mit Ausnahme eines unvollständigen Skeletts vom Bibersee in Cham und einzelner Knochen und Zähne aus den verschiedenen Pfahlbaufundstellen im Kanton fehlten bislang menschliche Überreste aus der Jungsteinzeit. Das nun entdeckte Grab von der Sternmatt sei deshalb von besonderer Bedeutung, heisst es weiter.

veröffentlicht: 19. September 2022 12:03
aktualisiert: 19. September 2022 15:09
Quelle: PilatusToday

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