Dank «Wolfsfeuerwehr»: Neue Soforthilfe für Bauern bei Raubtier-Angriffen
Grund genug für den Zuger Bauernverband zu reagieren. Mit einer «Wolfsfeuerwehr». Präsident Thomas Rickenbacher sagt: «Das ist sozusagen eine Soforthilfe für die Bäuerin oder den Bauern vor Ort, wenn ein Wolfsriss passiert ist.» Betroffenen Familien soll nach dem «Schockmoment» erste Hilfe angeboten werden.
«Hilfe beispielsweise beim Umzäunen, die toten Tiere wegbringen oder die lebigen Schafe einstallen», führt Rickenbacher aus. Dabei handle es sich um einen zwei- bis dreistündigen Einsatz. «Daher auch das Wort ‹Wolfsfeuerwehr›, weil es sofort, schnell passieren muss.» Die «Wolfsfeuerwehr» sei nicht als Auskunftsstelle gedacht. Auch werde sie nicht begutachten oder beurteilen.
«Super Idee», findet betroffener Bauer
Der damals betroffene Bauer Christian Horat, der beim Wolfsriss im November 14 Schafe verloren hat, meint: «Ich finde das eine super Idee. Schafbesitzer, je nachdem wie man emotional reagiert, sind sicher froh, wenn sie nicht alles alleine machen müssen.» Eine solche Notfallsituation könne sich sehr unübersichtlich gestalten.
Quelle: TeleZüri / Dezember 2023
Bald werden die Tiere wieder auf die Weide gelassen. Horat wartet noch immer auf konkrete Anweisungen des Herdenschutzes, ob die Gehege wieder wolfskonform seien. «Das ist schwierig und gibt mir ein mulmiges Gefühl.»
Bauern helfen Bauern
Aktuell seien drei Personen angedacht. Es hätten sich jedoch auch schon viele weitere Interessierte gemeldet, die im Ernstfall mithelfen möchten. Im Einsatz stünden nur Bäuerinnen und Bauern, die mit den genannten Aufgaben bereits in Berührung gekommen seien.
Wann geht es los? «Hoffentlich nie», sagt Bauernverband-Präsident Rickenbacher. Aber sobald ein nächster Riss im Kanton Zug passieren würde, sei die «Wolfsfeuerwehr» bereit, um zu helfen.
Wölfe überall in der Zentralschweiz
36 Rudel wurden Anfang 2024 in der Schweiz gezählt. Dies entspricht gemäss dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) über 300 Wölfen. Die Schweiz wurde mittlerweile als Wolfsgebiet definiert.
Die Raubtiere sind bereits seit einiger Zeit in der ganzen Zentralschweiz unterwegs. Erst vor wenigen Wochen wurde ein Schaf in Escholzmatt gerissen. Im Januar in Küssnacht. Die betroffene Bäuerin sagte damals: «Ich habe im ersten Moment nur geheult.»
Quelle: Radio Pilatus/PilatusToday/Peter Helfenstein/Andreas Wolf
(red.)
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