80 Jahre Zuger Bomber

«Habe mich unter der Treppe versteckt»: Zeitzeuge über den 16. März 1944

16.03.2024, 17:48 Uhr
· Online seit 16.03.2024, 17:42 Uhr
Am Samstag vor genau 80 Jahren musste auf dem Zugersee ein US-Bomber notlanden – dabei stürzte dieser beinahe über einem Wohngebiet ab. Oskar Rickenbacher ist Zeitzeuge des Ereignisses und hat eine Gedenkausstellung zum Jubiläum organisiert.

Quelle: Tele 1

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Oskar Rickenbacher war fünf Jahre alt, als er den US-Bomber in der Luft entdeckte. An dieses Ereignis kann er sich jedoch noch sehr gut erinnern. Als das Flugzeug abstürzte, habe er sich dann schnell unter der Treppe versteckt, erzählt der heute 85-Jährige. Ein Tag, welcher sich bei ihm tief im Gedächtnis eingebrannt hat.

Der 16. März 1944

Der Zweite Weltkrieg befand sich in einer entscheidenden Phase. In der Nacht auf den 16. März 1944 flog ein US-Bomber, eine Boeing B-17G, mit über 800 Bomben an Bord für einen Einsatz in den Raum Stuttgart.

«Fliegende Festung» wurde das Flugzeug genannt, das während dieser Zeit als amerikanische Luftwaffe im Einsatz stand. Eines dieser Flugzeuge wurde im Raum Stuttgart getroffen und die Motoren fielen aus. Der Bomber musste sich zurückziehen und flog mit letzter Kraft in die Schweiz. Dann kam es zur Notlandung über dem Zugersee. Mehr zum 16. März hat PilatusToday hier zusammengetragen.

Ausstellung zum 80-jährigen Jubiläum

Am Ufer des Zugersee steht ein Blumenbouquet. Dieses hat Oskar Rickenbacher zum heutigen Tag dort hingelegt. «Ich finde, man muss dem gedenken», so der Zeitzeuge. Damit möchte er betonen, was der Pilot dank der Notlandung auf dem Wasser verhindern konnte. «Es hätte Tote und Verletzte gegeben in Zug.»

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Bei seiner Ausstellung präsentiert der 85-Jährige Teile des kaputten Bombers. Aber auch einzelne Kleidungsstücke der Soldaten des 2. Weltkriegs. So zeigt er die beheizbare Unterwäsche der Flugzeugbesatzung oder die wärmenden Schuhsohlen.

Erinnerungen sollen auch in Zukunft erhalten bleiben

Oskar Rickenbacher hat sein Leben lang einen grossen Aufwand betrieben, um diese verbliebenen Teile zu pflegen und zu präsentieren. Nun, nach 80 Jahren, möchte Rickenbacher seine Arbeit in neue Hände geben, damit diese Erinnerungen auch in Zukunft erhalten bleiben. Momentan ist er im Gespräch mit seinem Enkel, in der Hoffnung, dass sein Wissen auch noch viele Jahre weitergegeben werden kann.

Welche spannenden Fakten der Zeitzeuge sonst noch über den 16. März 1944 zu erzählen hat, siehst du im Video. 

(msh)

veröffentlicht: 16. März 2024 17:42
aktualisiert: 16. März 2024 17:48
Quelle: PilatusToday

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