Budget Stadt Zug

Rekordverdächtiger Aufwand für Finanzausgleich

· Online seit 27.10.2020, 11:37 Uhr
Obwohl die Corona-Pandemie sich beim Steuerertrag bemerkbar machen wird, sieht die Stadt Zug einen kleinen Ertragsüberschuss vor. Rekordverdächtig hingegen ist der Aufwand für den Finanzausgleich.
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Die Corona-Pandemie hinterlässt auch im Budget der Stadt Zug Spuren – aber nicht so schlimm wie erwartet, wie der Stadtrat am Montag mitteilte. Der Stadtrat rechnet bei Einnahmen von 298,4 Millionen Franken (Vorjahr: 301,6 Millionen Franken) mit einem bescheidenen Ertragsüberschuss von 1 Million Franken. Budgetprognosen für 2021 seien schwierig: «Bei den Steuererträgen der natürlichen und juristischen Personen wird sich das Corona-Virus negativ bemerkbar machen, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung und in einem heute noch schwierig abschätzbaren Masse», fasst Stadtrat André Wicki, Vorsteher des Finanzdepartements, die Bemühungen nach verbindlichen Zahlen zusammen, die jeweils in Zusammenarbeit mit der kantonalen Steuerverwaltung erfolgen.

Wie immer in solchen Situationen rechnet der Stadtrat mit einem Best- und Worst-Case-Szenario. Die Bandbreite zwischen höchstem und tiefstem Steuerertrag liegt 2021 bei rund 26 Millionen Franken. «Realistischerweise rechnen wir mit einem Steuerertrag von 221,6 Millionen Franken, 2,3 Millionen Franken unter jenem des Vorjahrs», so André Wicki.

Finanzausgleich belastet Budget

Zusätzlich wird das Budget der Stadt Zug durch den Finanzausgleich belastet. Rekordverdächtige 80 Millionen Franken wird die Stadt dem Kanton überweisen, nochmals 6 Millionen Franken mehr als 2020. Davon fliessen 60,2 Millionen in den kantonalen Ausgleich und 19,8 Millionen in den nationalen Finanztopf.

Während sich der Sachaufwand im Rahmen der Vorjahre entwickelt, ist im Personalwesen ein Anstieg der Stellen zu beobachten. Aufgrund des Ausbaus der schulergänzenden Kinderbetreuung werden mehr Stellen geschaffen.

2021 wird in Schulhäuser, Strassenbau und -unterhalt investiert

Für Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen sind 43,6 Millionen Franken geplant, 2020 waren es 36,3 Millionen Franken. Im Vordergrund stehen zahlreiche Bauprojekte, deren Realisierung zum Teil bereits im Gange ist: die Sanierung der Schulanlagen Oberwil, Riedmatt 3, der Sporthalle, die Erweiterung der Schulanlage Loreto sowie verschiedene Strassenprojekte: die Auffüllung der Grundwasserwanne General-Guisan-Strasse, die Sanierung/Umgestaltung der Poststrasse, der Industriestrasse und des Dreiangelplatzes. Und natürlich nach dem positiven Volksentscheid im September 2020 die Realisierung des Neubaus Recyclingcenter mit Ökihof.

Steuersatz bleibt unangetastet

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden die Wirtschaft auch im kommenden Jahr begleiten. Das Zuger Parlament rechnet mit einem Rückgang der Steuererträge. Erst ab 2023 ist eine Erholung in Sicht. «Oberstes Ziel für den Stadtrat bleibt die Steuersicherheit: Wir planen für die nächsten Jahre mit einem gleichbleibenden Steuersatz von 54 Prozent», betont André Wicki.

(hch)

veröffentlicht: 27. Oktober 2020 11:37
aktualisiert: 27. Oktober 2020 11:37
Quelle: PilatusToday

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