Nachtleben Zug

Verunsicherung bei Bars und Clubs wegen Corona-Massnahmen

11.07.2020, 19:21 Uhr
· Online seit 10.07.2020, 20:32 Uhr
Es ist eine weitere Hiobsbotschaft für die Gastrobranche: Ab Montag, 13. Juli, dürfen im Kanton Zug nur noch hundert Gäste in Clubs und Bars – in Innenräumen gar nur 30 Personen. Wie soll da ein Betrieb noch rentabel sein? Wir haben nachgefragt.

Quelle: tele1

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Eila Bredehöft, Geschäftsleiterin vom Kulturzentrum Galvanik, zeigt sich überrascht von den neuen Regeln. Sie wurde vom Kanton Zug noch nicht informiert. Aufgrund der bisherigen Massnahmen hätten sie ihr Sommerprogramm angepasst. Viele Veranstaltungen fanden im Freien statt und hätten selten mehr als 100 Gäste angezogen. Diese neue Vorgabe würde das Galvanik also nicht stark einschränken. Dass aber in den Innenräumen nur noch 30 Personen gestattet sind, stellt das Team von Galvanik vor Probleme. «Wir müssen uns Gedanken machen, ob sich ein Barbetrieb so finanziell lohnen würde und wir nur noch bei schönem Wetter öffnen werden.»

«Im schlimmsten Fall müssten wir den Club wieder schliessen»

Enea Nosetti, Geschäftsführer Lounge & Gallery, sagt zu den neuen Bestimmungen: «Wir werden dieses Wochenende abwarten und schauen, wie es andere Kantone wie Basel handhaben. Im schlimmsten Fall müssten wir den Club aber wieder schliessen.» In den Kantonen Basel, Solothurn und Aargau ist die Obergrenze für Besucher bereits per gestern Donnerstag gesenkt worden, von 300 Personen auf 100 Personen. Der Kanton Zug geht nun noch einen Schritt weiter.

Neuansteckungen verhindern

Mit den verschärften Massnahmen erhofft sich der Kanton Zug, den Anstieg der Neuansteckungen in den Griff zu kriegen und eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. «Oberstes Ziel ist es, dass man nicht wieder alles runterfahren muss, sondern dass man jetzt ganz zielgerichtet eingreift, und zwar auch mit einer gewissen Härte», so der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister gegenüber PilatusToday und Tele1. Je nach Entwicklung und wenn das Contact-Tracing nicht einwandfrei funktionieren würden, sei es auch denkbar, dass man Betriebe wieder schliessen müsse.

«Ich bin überzeugt, dass die Restaurationsbetriebe Verständnis zeigen»

Der Entscheid für Club- und Barbetreiber ist hart und kommt ohne Vorankündigung. Gemäss Regierungsrat Martin Pfister habe man sich vor dieser Verschärfung nicht ausgetauscht: «Wir hatten Kontakt mit GastroZug, aber nicht mit den mutmasslichen Direktbetroffenen. Ich bin aber überzeugt, dass die Restaurationsbetriebe Verständnis zeigen. Dies weil auch sie daran interessiert sind, dass man nicht plötzlich wieder alles schliessen muss.»

Nebst den verschärften Regeln in Clubs und Bars sind auch Veranstaltungen mit über 300 Personen nur noch erlaubt, wenn alle Anwesenden eine Maske tragen oder der erforderliche Abstand eingehalten werden kann. Zudem wird auch die Gangart beim Contact-Tracing verschärft. Die Betriebe sollen die angegebenen Namen anhand eines Ausweises kontrollieren.

(mja, hch)

veröffentlicht: 10. Juli 2020 20:32
aktualisiert: 11. Juli 2020 19:21
Quelle: PilatusToday

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