Trauriger Rekord

2022 sind so viele Menschen ertrunken wie seit 20 Jahren nicht mehr

29.12.2023, 15:47 Uhr
· Online seit 17.08.2023, 17:30 Uhr
Insgesamt 63 Personen sind 2022 in Schweizer Gewässern ums Leben gekommen. Das sind so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Als Erklärungsansatz gibt die SLRG den äusserst warmen Sommer an.
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Die Anzahl Opfer liegt gemäss der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG knapp 40 Prozent über dem langjährigen Mittel. Zum Vergleich: 2021 verunglückten insgesamt 36 Personen.

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Von den tödlich Verunglückten waren zwölf (19%) weiblich und 51 (81%) männlich. Bei jüngeren Menschen könne das unterschiedliche Risikoverhalten der beiden Geschlechter und ein Überschätzen der eigenen Fähigkeiten plausible Erklärungen für höhere Werte bei Männern liefern.

«Die Ursachen der älteren Generationen sind aufgrund fehlender Datenlage noch nicht geklärt», erklärt die SLRG in einer Mitteilung. Es wird jedoch vermutet, dass eine Kombination aus medizinischen Problemen und gleichzeitigem Überschätzen der körperlichen Leistungsfähigkeit eine Rolle spielen könnte.

Viele Badegäste aufgrund hoher Temperaturen

«Die meisten tödlichen Ertrinkungsunfälle ereigneten sich mit 60 Fällen in offenen Gewässern, davon 34 (57%) in Seen, 23 (38%) in Flüssen und drei (5%) beim Tauchen», schreibt die SLRG. In Schwimmbädern seien es deren drei (5%) Personen, die 2022 ihr Leben verloren.

Für die SLRG ist die hohe Zahl 2022 keine Überraschung. «Aufgrund des ausgiebigen und sehr warmen Sommers im vergangenen Jahr, haben sich sehr viele Menschen am, im und auf dem Wasser aufgehalten.» Die Statistik zeige einen Zusammenhang von tödlichen Ertrinkungsunfällen mit steigenden Temperaturen und anhaltenden Sonnenstunden im Sommer.

36 tödliche Unglücke in diesem Jahr

Die SLRG versuche seit Jahren mittels verschiedener Massnahmen, die Zahl der Ertrinkungstoten zu senken. Dazu würden jährlich über hundert neue Bade- und Flussregeltafeln aufgestellt. «Damit sollen die Menschen daran erinnert werden, dass Gefahren im Wasser nicht unterschätzt werden sollen.»

«Im laufenden Jahr sind 36 Menschen ertrunken», meint ein Sprecher der SLRG auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Damit es nicht noch zu weiteren Unfällen komme, empfiehlt die SLRG ausserdem: «Sich nur ins Wasser zu begeben, wenn man sich hundertprozentig wohl und fit fühlt.»

veröffentlicht: 17. August 2023 17:30
aktualisiert: 29. Dezember 2023 15:47
Quelle: PilatusToday

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