Der richtige Schutz

Die Zeckensaison hat begonnen – dieses Jahr könnte es besonders viele geben

06.03.2022, 08:00 Uhr
· Online seit 05.03.2022, 09:07 Uhr
Steigen die Temperaturen über sieben Grad, legen sich die blutsaugenden Krabbler wieder auf die Lauer. Ein Experte erklärt, warum 2022 ein Zeckenjahr werden könnte und wie du dich schützt.
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«Ich war letzte Woche unterwegs auf der Suche nach Zecken und habe auch schon welche gefunden», sagt Werner Tischhauser, Vizepräsident der Liga für Zeckenkranke Schweiz.

«Dort, wo die Leute hingehen»

Die Zecken schlagen da zu, wo es Menschen hat. «Die Menschen, die sich im Freien erholen und aktiv sind, bewegen sich häufig an viel besuchten Orten. In der Nähe von Städten, den Panoramawegen entlang, auf den beliebten Joggingstrecken», sagt Tischhauser. Und genau da, wo sich die Menschen exponieren und sich in die Vegetation begeben, hat es Zecken. Gefährlich werde es vor allem, wenn man sich abseits vom Weg im Grünen bewegt.

2022 könnte ein Zeckenjahr werden

Betrachtet man die Fallzahlen, gibt es laut Tischhauser eine langjährige Entwicklung: «Das ist ein Zweijahreszyklus. Spitzenwerte der registrierten Infektionskrankheiten wurden 2018 und 2020 verzeichnet. Es würde mich nicht erstaunen, wenn die Fallzahlen dieses Jahr höher liegen als letztes Jahr.»

Ob die Zahlen dieses Jahr tatsächlich hoch sein werden, sei abhängig von der Witterung und dem Verhalten der Menschen im Freien, so Tischhauser.

Gefahr von Borreliose steigt mit Dauer des Bisses

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Ein Anzeichen ist die typische kreisrunde Rötung um die Bissstelle auf der Haut. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Übertragung vom Erreger der Borrelien kommt, steigt mit der Zeit, in der die Zecke saugen kann. Je schneller man also die Zecke entfernt, desto kleiner ist die Gefahr. Wichtig: Die Zeckenimpfung schützt nicht vor der Borreliose, sondern nur vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). «Lass dich nicht stechen», sei hier die Devise, so Werner Tischhauser. Jedes Jahr gibt es laut BAG rund 10'000 neue Borreliose-Fälle.

Tödliche Frühsommer-Meningoenzephalitis

Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine Viruserkrankung, die eine Hirnhautentzündung auslöst und die auch auf das Gehirn übergreifen kann. Durchschnittlich stirbt jedes Jahr ein Mensch in der Schweiz an der FSME. Die Zecke zu entfernen, schützt nicht vor FSME, weil sich die Viren im Stechapparat der Zecke tummeln. Die einzige wirksame Massnahme gegen die Viruskrankheit ist eine Impfung.

veröffentlicht: 5. März 2022 09:07
aktualisiert: 6. März 2022 08:00
Quelle: ArgoviaToday

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