Täter forderte Geld

Entführung von Impfchef Berger: Staatsanwaltschaft stellt Strafverfahren ein

20.12.2023, 10:26 Uhr
· Online seit 20.12.2023, 09:39 Uhr
Ende März 2022 entführte ein 38-Jähriger den Schweizer Impfchef Christoph Berger. Er bedrohte ihn mit einer Waffe und forderte 300'000 Franken. Der Entführer handelte alleine und tötete eine Woche später seine eigene Freundin, er selbst starb auch, durch einen Schuss der Polizei.

Quelle: Neue Details im Entführungsfall Christoph Berger, 16.04.2022 / TeleZüri

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Nun wird das Strafverfahren um die Entführung von Impfchef Christoph Berger eingestellt. Keine weiteren Personen waren an der Planung oder Umsetzung der Tat beteiligt, heisst es in der Mitteilung.

Entführer hatte finanzielle Schwierigkeiten

Die Staatsanwaltschaft konnte die Planung und die Entführung demnach klar dem zum Tatzeitpunkt 38-Jährigen zuordnen. Er wohnte in der Schweiz und war deutscher Staatsangehöriger. Zudem stand er in finanziellen Schwierigkeiten.

Am Abend des 31. März 2022 fuhr der Entführer mit Berger in ein Waldstück im Raum Pfannenstiel. Dort bedrohte er ihn mit einer Waffe und forderte 300'000 Franken für finanzielle Unterstützung seiner geschäftlichen Tätigkeiten. Anschliessend fuhr der Entführer mit Berger zum Bahnhof Uster im Zürcher Oberland und liess ihn dort kurz vor Mitternacht gehen.

Mit den Ermittlungen in den folgenden Tagen nach der Entführung kamen Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft auf den damals 38-jährigen Deutschen als Verdächtigen.

Polizei stellte mehrere Schusswaffen sicher

Bei der Verhaftung des Entführers am Abend des 6. April 2022, kam es in Wallisellen zu Schussabgaben. Dabei wurde der Entführer und dessen Freundin, eine 28-jährige Brasilianerin, getötet. Wie die Staatsanwaltschaft schreibt, stellt sie das Verfahren aufgrund von diversen Ermittlungen ein. Dabei waren auch die Polizei, die Forensik und die Rechtsmedizin beteiligt.

Bei der Hausdurchsuchung stellte die Kapo Schusswaffen sicher, darunter Sturmgewehre, Maschinenpistolen und Revolver sowie mehrere Tausend Schuss. Diese wurden aber alle «regelkonform» erworben.

Ein Verfahren läuft noch

Anfangs verdächtigte die Polizei einen damals 34-jährigen Geschäftspartner des Entführers als Komplizen. Er wurde verhaftet, nach Ermittlungen jedoch wieder freigelassen. Spätere Untersuchungen ergaben, dass er nichts mit der Entführung zu tun hatte.

In einer weiteren Untersuchung geht es um die Schüsse, die durch die Polizei abgegeben wurden. Dies geschah im Rahmen der Entführung bei der Festnahme am 6. April 2022. Diese Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen und Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Die Einstellungsverfügung ist noch nicht rechtskräftig, heisst es in der Mitteilung abschliessend.

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(log)

veröffentlicht: 20. Dezember 2023 09:39
aktualisiert: 20. Dezember 2023 10:26
Quelle: ZüriToday

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