Wetter

Es ist für den Herbst zu warm

07.10.2023, 15:23 Uhr
· Online seit 07.10.2023, 09:03 Uhr
In den kommenden Tagen liegen die Temperaturen in allen Höhenlagen weit über dem Niveau, welches für diese Jahreszeit zu erwarten wäre. Ob nächste Woche das Ende des goldenen Herbst eingeläutet wird, ist laut MeteoNews noch unklar.
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Wer sich vorgenommen hat, in seinem Schrank die Sommerkleider und leichte Hosen gegen Rollkragenpullis und robuste Jeans einzutauschen, der wird vermutlich von den Wetteraussichten davon abgehalten. Strahlender Sonnenschein bei Temperaturen bis zu 27 Grad Celsius erwarten uns auch die nächsten Tage. So rennen Kinder immer noch in Badehosen herum und die  Apfelbäume tragen wieder Blüten – im Oktober!

Es ist zu warm für den Herbst, viel zu warm, wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt. In den kommenden Tagen würden die Temperaturen in allen Höhenlagen weit über dem Niveau liegen, welches für die Jahreszeit normalerweise zu erwarten wäre, heisst es. «Noch bis und mit Mittwoch ist mit aussergewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen», sagt Geraldine Zollinger, Meteorologin von MeteoNews. Ob danach eine Kaltfront zu erwarten sei, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. «Nächste Woche nähert sich uns eine Kaltfront. Wird diese nördlich an uns vorbeiziehen, wird es weiterhin überdurchschnittlich warm bleiben. Würde sie weiter südlich verlaufen kann sie uns erfassen und so Regen und tiefere Temperaturen mit sich bringen», sagt Zollinger weiter.

September-Rekord übertroffen

Auch die «Luzerner Zeitung» schreibt, dass Meteorologen und Klimatologen weltweit Alarm schlagen. So sei der September der bisher wärmste Monat gewesen und könnte dazu führen, dass das Jahr 2023 als das wärmste Jahr in die Geschichte der bisher gemessenen Jahre eingeht. Gemäss des Copernicus Climate Change Service der EU lag die durchschnittliche globale Lufttemperatur im vergangenen Monat bei 16,4 Grad Celsius. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, wurde damit der bisherige September-Rekord um ein halbes Grad übertroffen. Zudem war dieses Jahr 1,4 Grad wärmer als die Jahre in vorindustriellen Zeiten vor 1900.

Temperaturen führen zu extremen Wetterlagen

Die hohen Septembertemperaturen führten weltweit zu extremen Wetterlagen. In Grossbritannien, in den USA und in Europa kam es zu Hitzewellen mit Rekordwerten. «Gerade im Mittelmeerraum ist es momentan immer noch sehr warm, oft sogar heiss», sagt SRF-Meteorologe Felix Blumer gegenüber der «Luzerner Zeitung».

38 Grad in Spanien

Am Donnerstag wurde in Badajoz im Westen Spaniens eine Temperatur von 37 Grad gemessen und am vergangenen Samstag sogar 38 Grad. «Kommt dazu, dass die Meere momentan sehr warm sind». Das wirke sich wie eine Heizung aus, erklärt der Meteorologe Felix Blumer. Das aussergewöhnlich warme Mittelmeerwasser hat auch den Zyklon Daniel angefacht. Dieser hat in Libyen Tausende von Menschen getötet. Und in Australien begann die Waldbrandsaison früher.

Zeigen diese Temperaturen den Klimawandel in aller Deutlichkeit? «Das Wetter variiert immer», sagt Geraldine Zollinger. Einzelne Jahre könnten immer herausstechen. Allerdings würde mit dem Klimawandel das Risiko für Temperaturrekorde steigen, so die Meteorologin. «Die Einzelereignisse haben mit dem Klimawandel nichts zu tun, aber mit der Häufung solcher Ereignisse verdichten sich die Indizien schon, dass die aktuelle Wärmephase kein Zufall ist», sagt auch SRF-Meteorologe Felix Blumer gegenüber der «Luzerner Zeitung». Mit der momentanen globalen Erwärmung rücke die Welt einen Schritt näher an die Schwelle von 1,5 °C langfristiger Erwärmung, bei der der Weltklimarat schwerwiegende Auswirkungen vorhersage.

(red.)

veröffentlicht: 7. Oktober 2023 09:03
aktualisiert: 7. Oktober 2023 15:23
Quelle: PilatusToday

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