Energie

Jetzt kommen Solaranlagen auf Schweizer Autobahnen

03.07.2023, 14:28 Uhr
· Online seit 03.07.2023, 14:03 Uhr
Solarpannels produzieren auf Schweizer Hausdächern immer mehr Strom oder Wärme: 2022 sind so viele dazu gekommen wie noch nie. Im Vergleich mit den europäischen Nachbarn schneidet die Schweiz aber schlecht ab. Nun reagiert der Bund.
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Die Schweiz ist höchstens europäisches Mittelfeld, was den Ausbau von Solaranlagen anbelangt. Dies zeigt eine Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES), worüber die NZZ berichtete.

So produziert Deutschland pro Kopf 60 Prozent mehr als die Schweiz. Und dies, obwohl die Schweizerinnen und Schweizer deutlich mehr Sonnenstunden geniessen dürfen. Am meisten Solarenergie produzieren die Niederlande. Das Land an der Nordsee generiert doppelt so viel Solarenergie wie hierzulande.

Windkraft hat noch viel Potenzial

Die Schweiz ist aber nicht nur bei der Sonnenenergie im Rückstand. Bei der Windkraft muss hierzulande ebenfalls noch einiges aufgeholt werden, obwohl in dieser Energiesparte die Stromproduktion steigt. Dort übertreffen Österreich und Deutschland die Schweiz.

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Hierbei spielen aber auch die klimatischen und topografischen Bedingungen eine Rolle: Deutschland ist mit dem Zugang zur Nord- und Ostsee klar im Vorteil. Trotzdem: Nur in Rumänien, Tschechien, Slowenien, der Slowakei und Lettland wird derzeit pro Kopf weniger Solar- und Windstrom produziert als in der Schweiz.

Trotz dieses kläglichen Resultates im Vergleich ist die Schweizer Energiestiftung zuversichtlich. So geht man dort davon aus, dass die Schweiz bei den erneuerbaren Energieträgern Boden gut macht. Dabei spielt das Parlament eine wichtige Rolle: Aktuell wird ein Energie-Mantelerlass diskutiert.

Hierbei geht es um den Ausbau von Solar- und Windkraft. Die Debatte dreht sich zum Beispiel darum, Solarpannels auf Bauten in den Bergen oder Industrieanlagen zwingend installiert werden müssten. Vieles ist dabei aber noch umstritten.

Astra bewilligt Solaranlagen auf Autobahnen

Was aber aufhorchen lässt: Kürzlich hat das Bundesamt für Strassen Astra rund 450 Projekte für Solaranlagen an Nationalstrassen ausgeschrieben, wie SRF vermeldete.

Gerade an Lärmschutzwänden, Parkplatzüberdachungen und Rastplätzen liegt grosses Potenzial: Ein Solarkraftanbieter schätzt dieses auf zehn Terawattstunden. «Das entspricht ungefähr der halben Energie, welche die heutigen AKW produzieren», sagt dieser gegenüber SRF.

Ob man hierzulande noch Zeit für lange Diskussionen und Planungen hat, ist fraglich: Der Strombedarf steigt und die Abhängigkeit von den umstrittenen Atomkraftwerken bleibt – insbesondere im Winter.

(lol)

Mitarbeit: Manuel Iseli, Radio News Cloud

veröffentlicht: 3. Juli 2023 14:03
aktualisiert: 3. Juli 2023 14:28
Quelle: Today-Zentralredaktion

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