Erneuerbare Energie

Neue Ära: Schweiz auf dem Weg zur Windkraftnation

· Online seit 12.02.2024, 17:43 Uhr
Die Schweiz soll zum Windland werden. Zumindest wenn es nach dem Energiekonzern Axpo geht. Gemäss ihrer geplanten Windoffensive sollen jährlich Dutzende Windräder gebaut werden.
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Aktuell betreibt der Energiekonzern Axpo 1 Windkraftwerk in der Schweiz. Das soll sich nun aber ändern. Cédric Aubert ist seit August zuständig für die geplante Windoffensive der Axpo. Diese sieht in der Schweiz jährlich einen Ausbau der Leistung von 50 und 100 Gigawatt vor. Das sagte er im Gespräch mit der «Luzerner Zeitung». Das entspräche dem Bau von 5 bis 10 Turbinen pro Jahr. Momentan verfügt die Schweiz über 47 Turbinen in insgesamt 13 Parks.

Technologischer Fortschritt

Der geplante Ausbau der Windenergie soll dank technologischen Fortschritten möglich werden. So kann bereits ab 5 Meter Wind pro Sekunde wirtschaftlich Energie produziert werden. Zudem rücke die Windenergie aufgrund der Sorge vor einer Strommangellage im Winter in den Mittelpunkt der Energiegewinnung. So hätten die Strompreise 2023 das geplante Windkraftwerk Mollendruz bereits innerhalb eines Jahres zur Hälfte amortisiert.

Sorge um Vögel

Und wie steht es um die Sorge um die Vögel? Auch in diesem Bereich spielt laut Cédric Aubert der technologische Fortschritt. So würden Radare einen grossen Vogelzug im Anflug erkennen und die Windräder stoppen. Bei den Fledermäusen sei es etwas anders, aber auch hier stütze man sich auf die aktuelle Forschung. Es gäbe spezielle Konditionen in der Dämmerung mit vielen Mücken. Aber auch dann würde die Anlage gestoppt.

Die geplante Windoffensive erfährt zudem auch tatkräftige Unterstützung von Befürwortern. So werden im Monatstakt derzeit kantonale Pro-Wind-Vereine gegründet, zuletzt auch im Kanton Luzern. Gemäss Stefan Mischler – von der ebenfalls neuen Dachorganisation Pro Wind Schweiz – befinden sich acht weitere Kantonalsektionen in Gründung; so im Kanton Aargau, den beiden Basel, Schaffhausen und im Glarnerland.

Abstimmung im Juni wird wegweisend sein

Massgeben für die Zukunft der Windenergie hierzulande wird die Abstimmung über das Stromgesetz im Juni sein. Mit dem sogenannten Energie-Mantelerlass wollen Bund und Parlament den Ausbau erneuerbarer Energieträger vorantreiben. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Zum Referendumskomitee gehören der Verband Freie Landschaft Schweiz und die FFW. Das Komitee ist der Ansicht, das Gesetz sei in Eile beschlossen worden und gehe zu weit. Es mache absolut keinen Sinn im Namen des Klimas die Natur zu zerstören, Wälder für Windkraftanlagen zu roden oder Berglandschaften mit Solarpanels zu verschandeln.

Der Mantelerlass wird nebst den meisten Parteien auch von den Umweltorganisationen wie der WWF und Greenpeace unterstützt. Auch die Schweizerische Energie-Stiftung SES und der Verein «Nie wieder Atomkraftwerke» unterstützen die Vorlage.

(red.)

veröffentlicht: 12. Februar 2024 17:43
aktualisiert: 12. Februar 2024 17:43
Quelle: PilatusToday

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