Kuriose Aktion

Was will dieses Migros-Plakat in Spanien?

· Online seit 04.08.2023, 17:03 Uhr
Ein Tourist aus der Schweiz begegnete im spanischen Valencia einer Migros-Werbung. Das Plakat löste bei ihm Heimweh und Verwunderung aus. Die Migros erklärt, warum sie sich plötzlich auf fremdem Terrain bewegt.
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Mitten in Spanien wähnte sich Harry für einen kurzen Moment in der Schweiz: Eine Migros-Werbung prangte vor ihm auf einem Platz in Valencia. «Schön hier, aber irgendwas fehlt», steht darauf auf rotem Grund geziert vom Migros-Logo. Verwundert meldete er das Werbeplakat der Today-Redaktion.

«Das Plakat hat bei mir und meiner Frau gleich ein bisschen Heimweh ausgelöst», so Harry. Auch frage er sich, was das solle.

Migros will Kundschaft «zuwinken»

Will die Migros den spanischen Supermärkten etwa die Kundschaft abjagen? Solche Befürchtungen sind unbegründet, da die Migros damit nicht Spanierinnen und Spanier, sondern Schweizerinnen und Schweizer auf den Geschmack bringen will.

«Die Werbung zielt auf die Schweizer Kundschaft, die sich in den Ferien befindet», erklärt der Grossverteiler auf Anfrage der Today-Redaktion. Ziel sei es, ihrer Kundschaft auf humorvolle Weise «zuzuwinken» und sie vielleicht zum Schmunzeln zu bringen.

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Die Werbeplakate befinden sich laut der Migros an beliebten Ferienorten in Spanien und Italien, wie zum Beispiel Venedig, Verona, Gran Canaria und Mallorca.

Bis auf Weiteres plane die Migros keine Aktionen im Ausland, so der Grossverteiler. «Wir sind jedoch offen dafür, auch in Zukunft weitere kreative Kampagnen im Ausland durchzuführen.»

Ortsfremde Köpfe

Ganz ungewöhnlich ist die terrainfremde Werbeaktion der Migros nicht. Auch Politikerinnen und Politiker umgarnen potenzielle Wählerinnen und Wähler gerne an fremden Orten. Im Wahlkampf um die Regierungsratswahlen lachte der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) von Plakaten in Chur und in St. Moritz. GLP-Nationalrätin Judith Bellaiche versprach derweil im Februar auf Plakaten in Davos, dass «grüne Pisten zu Schnee von gestern werden», würde sie im Herbst wiedergewählt.

Im Sommer verbringen viele Schweizerinnen und Schweizer mit Wurzeln im Kosovo die Ferien in der Heimat, wie auch eine Today-Reportage zeigt. Sanija Ameti, Co-Präsidentin der Operation Libero, nutzte den Ferien-Hotspot für Wahlwerbung. So ruft sie auf einem Plakat am Flughafen von Pristina auf albanisch dazu auf, sie bei den Nationalratswahlen für die GLP zweimal auf die Liste zu schreiben.

veröffentlicht: 4. August 2023 17:03
aktualisiert: 4. August 2023 17:03
Quelle: Today-Zentralredaktion

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