6 Wochen – 6 Kantone

Reporterin löst Sprengung auf Gotthard-Baustelle aus

10.08.2023, 15:32 Uhr
· Online seit 08.08.2023, 07:07 Uhr
Seit bald zwei Jahren wird an der zweiten Gotthardröhre gebaut. In der aktuellen Phase des Baus sind viele Sprengungen nötig. Unsere Reporterin durfte mit rund 300 Kilogramm Sprengstoff das Gotthard-Gestein zum Bersten bringen.

Quelle: Tele 1

Es ist ein Riesenprojekt, welches aktuell zwischen den Kantonen Uri und Tessin vorangetrieben wird. Bis in sieben Jahren soll die zweite Gotthardröhre Realität sein. Auf einer Länge von 17 Kilometern müssen deshalb rund 7,4 Millionen Tonnen Gestein aus dem Weg geräumt werden.

In der aktuellen Bauphase sind dafür etliche Sprengungen nötig. Das bekam auch unsere Reporterin Martina Birrer zu spüren. Sie durfte eine der Sprengungen mit rund 300 Kilogramm Sprengstoff gleich selbst auslösen. Sie sei durchaus etwas nervös gewesen, habe sich aber auch geehrt gefühlt. «Ich freue mich darauf, eines Tages meinem Gottimeitli zu erzählen, dass ich einen kleinen Teil des Gotthardtunnels gesprengt habe», sagt sie mit einem Lachen.

Noch 200 weitere Sprengungen nötig

Obschon die aktuelle Bauphase sehr explosiv ist: Mit den jetzigen Sprengungen wird nur ein kleiner Teil der eigentlichen zweiten Röhre gebaut. Vielmehr handelt es sich um Vorbereitungsarbeiten, die danach den Einsatz der grossen Bohrmaschinen ermöglichen.

Bis diese aber zum Zug kommen, braucht es noch rund 200 Sprengungen. Pro Sprengung kommt man rund zwei Meter vorwärts. Der Knall und die Erschütterung sind enorm. Trotzdem bleibt die erste Gotthardröhre nebenan immer in Betrieb. «Das ist absolut kein Problem. Das wird in einem sehr engen Raster überwacht», sagt Andreas Baumann, Leiter Konventioneller Vorantrieb. «Wir wissen in Echtzeit, was in der ersten Röhre passiert.»

Auch wenn sich die Tunnelbauer jeden Tag damit konfrontiert sehen, ist eine geglückte Sprengung auch für sie immer wieder faszinierend: «Sie haben natürlich auch Freude, wenn es schallt», schmunzelt Baumann. Nach der Explosion müssen jeweils alle Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Masken für 15 Minuten anziehen. Denn wegen der Explosion und dem quarzhaltigen Gestein hat es viel Staub in der Luft.

Arbeit im Tunnel verlangt auch Verzicht

Mit ihrem Job im Tunnel geben die Arbeiterinnen und Arbeiter aber auch vieles auf. Das Sonnenlicht ist nur eines von vielen Beispielen: «Natürlich ist es schön, wenn man am Ende des Tages wieder an die frische Luft kommt und von der Sonne geblendet wird.» Der Polier Johann Riesslegger sagt aber auch: «Ich bin es gewohnt und mache das schon seit mehr als 35 Jahren. Ich bin gerne da. Im Winter ist es angenehm warm im Tunnel, im Sommer angenehm kühl.»

Quelle: Tele 1

Nach jeder Explosion wird das Aushubmaterial aus dem Tunnel abtransportiert. Später wird es im fertig gebauten Tunnel wieder verwendet.

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veröffentlicht: 8. August 2023 07:07
aktualisiert: 10. August 2023 15:32
Quelle: Tele 1

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