«Wir müssen über die Bücher. Jetzt.» So beginnt der Brief von Zentralpräsident Erwin Grossenbacher an die Turnerinnen und Turner. Darin bekundet der Zentralpräsident seinen grossen Respekt vor den Athletinnen, die den Mut hatten, sich öffentlich über die Missstände in der Rhythmischen Sportgymnastik zu äussern. Jetzt sei die Zeit um zu handeln, ein Kulturwandel müsse her, heisst es im Schreiben.
Externe Untersuchung und Ethikkommission
Um den Wandel herbeizuführen, sei eine Bestandesaufnahme nötig. Dazu werde man eine externe Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei einleiten. Weiter werde man eine unabhängige Ethikkommission ins Leben rufen, um die Vorwürfe zweier Kunstturnerinnen zu prüfen und den Athletinnen und Athleten die Möglichkeit geben, sich bei einer Verbands-Meldestelle über weitere Missstände zu äussern.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Untersuchungen möchte der Verband dazu nutzen, um weitere Massnahmen umzusetzen. Wie diese Massnahmen konkret aussehen sollen und welche Konsequenzen aus den happigen Vorwürfen abgeleitet werden, ist aus dem Brief noch nicht ersichtlich.
Man werde in Weiterbildungen und Kurse für Trainer und Betreuungspersonen investieren, schreibt der Verband. Zusätzlich werde man eine Kampagne starten, um die Athletinnen und Athleten über ihre Rechte aufzuklären und die vertraglichen Vereinbarungen der Turnerinnen und Turner mit dem Leistungszentrum anpassen.
Zentralpräsident Grossenbacher bezeichnet Spitzensport zwar immer als «eine Gratwanderung». Doch jetzt sei es Zeit zu handeln und einen Wandel hin zu Respekt, Verantwortung und Ethik herbeizuführen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie den Worten des Verbands auch Taten folgen werden. (red.)