Höhle der Löwen

«Ich war vor dem Pitch aufgeregt, wie ein Kind an Heiligabend»

31.10.2021, 17:44 Uhr
· Online seit 28.10.2021, 18:12 Uhr
Barb Grossenbacher hat es geschafft: Für ihren Gin «Edelwhite» aus dem Entlebuch erhielt sie gleich von zwei Löwen bei der TV-Sendung «Höhle der Löwen Schweiz» ein Angebot. Die Luzernerin kann ihr Glück kaum fassen und möchte jetzt mit ihrem Gin durchstarten. Ein Gin, der das Luzerner Entlebuch widerspiegelt.

Quelle: Tele 1

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Als Barb Grossenbacher vor vier Jahren für ihre Diplomarbeit als Weinakademikerin einen Gin produzierte, hätte sie nie gedacht, dass sie einmal 5'000 Flaschen Edelwhite Gin in einem Jahr verkaufen wird. Auch hätte sie vor der Teilnahme bei «Höhle der Löwen» nie gedacht, dass sich gleich zwei Löwen um eine Investition in ihrem Gin-Business streiten werden.

75'000 Franken von Roland Brack 

Die Löwen Roland Brack und Jürg Schwarzenbach wollten beide in den Edelwhite Gin von Barb Grossenbacher investieren. Schliesslich hat sie sich für Roland Brack entschieden. Er bot ihr 75'000 Franken mit zehn Prozent Anteil an der Firma. Es war genau das Angebot, welches sich die Entlebucherin mit kanadischen Wurzeln vorgestellt hatte: «Ich war vor dem Pitch aufgeregt, wie ein Kind an Heiligabend»

Dabei hätte alles anders sein können: «Vor der Sendung war ich so nervös, dass ich am liebsten wieder nach Hause gefahren wäre», sagt Grossenbacher lachend am Telefon. Für sie war es, als ob sie vor echten Löwen stehen würde. Als eigenständige Unternehmerin stand sie alleine vor den Investoren und hatte Angst, dass sie sich blamieren könnte. Sie merkte jedoch rasch, dass den Löwen ihr Produkt gefiel.

Quelle: 3+

Der Gin war zu Beginn nur eine Diplomarbeit 

Angefangen hatte alles, als die 58-jährige gebürtige Kanadierin eine Weiterbildung als Weinakademikerin begann. Als Abschluss sollte sie eine Arbeit schreiben. Sie wollte jedoch einen Schritt weitergehen und ein Produkt herstellen.

Für ihre Arbeit musste sie mehrere Hundert Flaschen Gin produzieren. «Ich wusste zuerst gar nicht, wie ich 300 Flaschen loswerden soll. Ich dachte, ich muss sie verschenken!», so Barb Grossenbacher gegenüber PilatusToday und Tele 1. Das Interesse war aber dank eines Zeitungsartikels so gross, dass sie ihn verkaufen konnte. Aber warum überhaupt einen Gin aus dem Entlebuch?

«Im Entlebuch gibt es sehr guten und hochwertigen Alkohol. Jedoch mit Träsch-, Zwetschgen- und Pflaumen-Schnaps. Ich wollte etwas machen, das das Entlebuch und die Schweiz widerspiegelt», sagt Grossenbacher. So entstand die Idee, einen Gin mit ihrer Freundin zu entwerfen. Einen Gin, genau nach dem Geschmack der zwei Freundinnen und der die Schweiz und vor allem das Entlebuch repräsentiert.

Zutaten direkt aus den Gärten der Entlebucher

Das Entlebuch als UNESCO Biosphäre hat viele sogenannte «Botanicals», also Kräuter, Gewürze und Früchte, die für den Geschmack eines Gins essenziell sind. In ihrem Gin «Edelwhite» verwendet Grossenbacher 27 verschiedene Arten von Kräutern und Gewürzen, 14 davon stammen direkt aus dem Entlebuch.

«Pfefferminz und Rosmarin habe ich direkt aus dem Garten von Bekannten. Andere Zutaten wie zum Beispiel Holunderblüten und Lindenblüten kann ich über die Genossenschaft Entlebucher Kräuter beziehen.» Dank der Zusammenarbeit mit der Genossenschaft kann sie auch garantieren, dass sie in Zukunft mehr Gin produzieren kann. Dies ist wichtig, denn dank dem Investment von Brack kann sie jetzt ihre Produktion vergrössern.

Gute Zusammenarbeit mit Roland Brack 

Die Sendung «Höhle der Löwen Schweiz» wurde bereits im Sommer abgedreht. Die Zusammenarbeit mit ihrem Investor funktioniert sehr gut. Wie Grossenbacher erzählt, sei er sogar schon mit der ganzen Familie zu Besuch gewesen. «Es ist schön, jemanden an der Seite zu haben, der einen unterstützt. Es ist nicht wie bei einer Bank, wenn ich einfach einen Kredit beantrage», sagt die Entlebucherin über die Zusammenarbeit. Bei Fragen stehe er ihr zur Seite und gibt wertvolle Tipps.

Das Geld ihres Investors hat sie bis jetzt spärlich ausgegeben. Auf die Frage, was sie bereits investiert habe, antwortet sie: «Mein Lager war sehr unorganisiert, das habe ich jetzt alles schön geordnet.» Bis anhin hatte Grossenbacher nur investiert, wenn sie Geld eingenommen hatte. Mit dem Investment des Löwen hat sie jetzt die Möglichkeit, auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Dies möchte sie nun angehen.

veröffentlicht: 28. Oktober 2021 18:12
aktualisiert: 31. Oktober 2021 17:44
Quelle: PilatusToday

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