Seit der Lancierung erobert die Sprach-KI ChatGPT das Internet. Schülerinnen frohlocken, dass Schreibaufgaben der Vergangenheit angehören, Musiker wie Nick Cave regen sich über Kompositionen ihres Stils auf und Medienschaffende fürchten – einmal mehr – über den Ersatz ihrer Arbeitskraft mit einer Maschine.
KI lernt bei jeder Interaktion
Im Dezember versuchte die Redaktion noch den Sprachbot dazu zu bringen, Schweizerdeutsch zu schreiben. Dies gelang nur bedingt. ChatGPT lernt jedoch bei jeder Interaktion mit einem Menschen und sollte deshalb immer besser werden.
Nun versuchte ein User auf Reddit die Schweizerdeutschkenntnisse der KI zu überprüfen und forderte eine Geschichte auf Mundart. ChatGPT antwortete folgendermassen:
Die Meinungen darüber sind geteilt. Ein User meint dazu: «Wieso redt dä Bot wie en Dütsche wo sit 30 Jahr i de Schiz läbt?» Darauf schreibt ein anderer, das liege daran, dass ChatGPT stets vom Standarddeutschen übersetzt. Die KI sei sowieso nur gut darin, schnell und effizient zu sein – und nicht korrekt.
ChatGPT kann Schweizerdeutsch wie Ottmar Hitzfeld
Ein anderer vergleicht ChatGPT mit dem Lörracher Fussballtrainer Ottmar Hitzfeld. Dieser wuchs gleich ennet der Schweizer Grenze auf und verbrachte lange Jahre in der Schweiz als Spieler und Trainer. Schweizerdeutsch versteht und spricht er deshalb recht gut – wenn auch mit süddeutschem Einschlag.
Der Sprachbot macht also sichtlich Fortschritte auf Mundart. Fragt sich nur noch, ob es der KI auch einmal gelingt, «Wallisertitsch» zu verstehen. Damit wäre sie vielen Unterländern meilenweit voraus.