Libanon

Explosion in Beirut fordert mindestens 100 Todesopfer

05.08.2020, 12:02 Uhr
· Online seit 04.08.2020, 18:17 Uhr
In der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es am Dienstag zu einer schweren Explosion gekommen. Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf mindestens 100 gestiegen. Das libanesische Rote Kreuz meldete am Mittwochmorgen zudem etwa 4'000 Verletzte.

Quelle: AP

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Bei der Detonation hatte sich eine riesige Pilzwolke am Himmel gebildet. Eine Druckwelle breitete sich blitzschnell kreisförmig aus. Noch Kilometer weiter gab es Schäden.

Hafen vollständig zerstört

Durch die Erschütterung zerbarsten Fenster, Trümmerteile schlugen Löcher in Wände. Blutende Menschen wanderten durch Schutt und Staub, einige Strassen waren voller Glasscherben. Grosse Teile des Hafens wurden vollständig zerstört. Beirut, in dessen Grossraum schätzungsweise bis zu 2,4 Millionen Menschen leben, wurde zur «Katastrophen-Stadt» erklärt.

Beschädigt wurden unter anderem auch der Regierungspalast, die finnische Botschaft und die Residenz von Ex-Ministerpräsident Saad Hariri. Auch ein Schiff der Uno-Friedenstruppen im Libanon (Unifil) wurde beschädigt. Es seien Blauhelm-Marinesoldaten verletzt worden, teilte die Mission mit. Auch die Schweizer Botschafterin Monika Schmutz sei bei der Explosion leicht verletzt worden und habe sich für weitere Abklärungen ins Spital begeben. Das übrige Botschaftspersonal sei wohlauf.

Die Explosion stürzte die libanesische Hauptstadt, deren Bevölkerung derzeit schon unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise leidet, in noch tieferes Chaos.

Mutmasslich ein Unfall

Die genaue Ursache für die Explosion ist bis jetzt unklar. «Wir können keinen Ermittlungen zuvorkommen», sagte der Chef für innere Sicherheit, Abbas Ibrahim. Am Ort der Explosion sei aber hochexplosives Material gelagert gewesen.

veröffentlicht: 4. August 2020 18:17
aktualisiert: 5. August 2020 12:02
Quelle: PilatusToday

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