Verkehrschaos in Luzern

Kritik an Dosierampeln wächst – Stadt hält an Konzept fest

16.12.2022, 05:53 Uhr
· Online seit 16.12.2022, 05:53 Uhr
Lärm, Stau und Unfälle: Die Situation in der Stadt Luzern ist vor allem während der Stosszeiten nicht sonderlich angenehm für Verkehrsteilnehmende. Dosierampeln, die seit Sommer im Einsatz stehen, sollten das Problem eigentlich lösen. Aber tun sie das wirklich?
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Die neuen Dosierampeln in der Stadt Luzern geben einmal mehr zu reden. Sie stehen seit dem Sommer unter anderem beim Schlossberg und beim Parkhaus National. Doch gefühlt sorgen sie vor allem in der Rush Hour am Morgen und Abend nicht für einen besseren Verkehrsfluss, sondern eher zu einem regelmässigen Verkehrschaos.

Stau im Parkhaus...

«Steht die Dosierampel auf Rot, kommen maximal drei Autos aus dem Parkhaus raus. Das vierte Auto muss bei der Ausfahrt des Parkhauses bereits wieder warten», sagt Markus Belser, Betreiber des Parkhauses National. So seien Leute schon bis zu eine halbe Stunde im Parkhaus stecken geblieben.

Ein weiteres Problem sei das Einfahren in die Haldenstrasse nach der Dosierampel. Für die Verkehrsteilnehmenden auf der Haldenstrasse sei es oft schwierig zu erkennen, ob die Dosierampel vor dem Parkhaus Grün oder Rot anzeigt. «Die Dosierampel macht den Verkehr unsicherer», so Belsers Fazit.

...und Stau im Quartier

Rund einen Kilometer weiter, beim Schlossberg, steht eine weitere Dosierampel. Auch sie sorgt für Diskussionen. Der Quartierverein Maihof hat eine Umfrage durchgeführt und wollte von den Bewohnenden wissen, ob die Dosierampel den Verkehr tatsächlich flüssiger macht. Das Ergebnis fällt klar aus.

Da die Ampel oft auf Rot steht, staue es nun jeweils bis zum Kreisel und ins Quartier zurück, klagt Regula Schärli, Präsidentin des Quartiervereins Maihof. «Für die Anwohner ist es so umständlich, von der Arbeit nach Hause zu kommen.» Ob dieser Rückstau an der Dosierampel liegt oder am zunehmenden Verkehr, könne sie jedoch nicht beurteilen.

Stadt hält (vorerst) an Dosierampeln fest

Stau im Parkhaus, im Quartier und auf Nebenstrassen: Dies nehmen Stadt und Kanton Luzern bewusst in Kauf. Denn das Ziel der Dosierampeln ist klar, wie Daniel Meier, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, erklärt: «Wir wollen den Fluss auf der Hauptverkehrsachse beibehalten, da es immer mehr Verkehr gibt.»

Wenn man zulasse, dass immer mehr Verkehr auf diese Achse fliesst, gehe im Stadtzentrum bald gar nichts mehr, befürchtet Meier. «Der Verkehr muss deshalb reguliert und dosiert werden.» Dass sich der Verkehr rund um Luzern oft staut, sei der Stadt bewusst. Dies liege jedoch nicht allein an den Ampeln, sondern auch an diversen Unfällen, die sich immer wieder ereignen.

Für ein abschliessendes Fazit zu den Dosierampeln sei es aber noch zu früh. Ein solches will die Stadt Luzern erst in der ersten Jahreshälfte 2023 ziehen. Bis dahin bleibt sowohl den Parkhaus-Besuchenden als auch den Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohnern nichts anderes übrig, als auf möglichst lange Grün-Phasen der Ampeln zu hoffen.

veröffentlicht: 16. Dezember 2022 05:53
aktualisiert: 16. Dezember 2022 05:53
Quelle: PilatusToday

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