Zentralschweiz

Marcel Schwerzmann gibt Bildungs- und Kultur-Ausblick

Neben Rücktritt

Marcel Schwerzmann gibt Bildungs- und Kultur-Ausblick

· Online seit 04.07.2022, 18:51 Uhr
Neben seinem Rücktritt gab Marcel Schwerzmann an der Medienkonferenz am Montagnachmittag auch einen Ausblick. Im «Talk im Turm» spricht er über Ideen und Projekte im Bereich Bildung und Kultur im Kanton Luzern.
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Der Rücktritt nach 16 Jahren als Regierungsrat war natürlich das Hauptthema an der Medienkonferenz am Montagnachmittag. Dabei geht jedoch fast ein wenig unter, dass Marcel Schwerzmann auch viele aktuelle und zukünftige Informationen über die Situation im Bereich Bildung und Kultur preisgegeben hat.

Wenn der Bildungs- und Kulturdirektor zur Medienkonferenz lädt, dann oftmals auch an einem speziellen Ort. Am Montagnachmittag informierte Marcel Schwerzmann beim «Talk im Turm» an keinem geringeren Ort als im Wasserturm der Kappelbrücke. Am runden Tisch spricht er nochmals über die Ideen und Projekte in seinem Departement.

Neue Fakultäten und ohne Prüfung an die Berufsmatura

Interessante Informationen konnte er beispielsweise bezüglich Universität Luzern mitteilen. In den kommenden Monaten sollen zwei neue Fakultäten gegründet werden – in den Bereichen Gesundheitswesen und Verhaltenswissenschaften. Schwerzmann betont die Wichtigkeit der Hochschulen für den Kanton Luzern: «Wir sind ein durchschnittlich grosser Kanton mit einem überdurchschnittlich grossen Bildungsplatz.» Zu diesem Bildungsstandort müsse man gut Sorge tragen.

Im Bereich der Matura gäbe es momentan starke Diskussionen bezüglich «Langzeit- und/oder Kurzzeitgymnasium». Nach dem Sommer käme hierzu ein neuer Planungsbericht. Auch erwähnte er, dass die gewünschte Berufsmaturitätsquote momentan um rund 2 Prozentpunkte unterschritten werde. Um die gewünschten 15 Prozent erreichen zu können, prüfe man unter anderem, ob die Aufnahme für die Berufsmaturität nach der Lehre prüfungsfrei werden soll.

Lehrkräftemangel weniger schlimm als gedacht

Spannende Zahlen konnte Marcel Schwerzmann auch bei den offenen Stellen im Bereich «Bildung und Erziehung» präsentieren. Diese seien nämlich «verhältnismässig sehr tief» und schwanken zwischen 0,3 und 0,7 Prozent. Der aktuelle Wert sei bei 0,6 Prozent. Schwerzmann schlussfolgert: «Es gibt kein Branchenproblem.»

Im persönlichen Interview gibt Marcel Schwerzmann jedoch zu bedenken, dass einige Stellen für das kommende Schuljahr mit PH-Studierenden und Pensionären besetzt werden mussten. «Das sind natürlich keine langfristigen Lösungen», sagt er. Die PH habe den Plan, mehr Lehrkräfte auszubilden. Dies funktioniere jedoch nur, wenn sich auch genügend Personen dafür einschreiben würden.

Baby-Boomer gehen in Pension

Man habe jedoch nicht nur bei den Lehrpersonen, sondern allgemein bei den Fachkräften einen Personalmangel. Dies mache die Situation nicht leichter. «Können wir einen Mangel beheben, fehlt die Fachkraft an einem anderen Ort», erklärt Schwerzmann. Dies sei eine Zeiterscheinung, da momentan viele Baby-Boomer in Pension gehen würden.

Lösungen für dieses Problem können vielfältig sein: Anstellungsprozente hochsetzen, grössere Klassen bilden oder motivierte Pensionäre, die gerne noch 1-2 Jahre länger arbeiten möchten, als Lehrperson halten. Es sei wichtig, dass die Qualität der Lehrkräfte gut sei. «Durch das, was die Kinder lernen, wird ihr weiteres Leben bestimmt», schliesst Schwerzmann ab.

(bsv)

veröffentlicht: 4. Juli 2022 18:51
aktualisiert: 4. Juli 2022 18:51
Quelle: PilatusToday

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