Kantonschemiker: «Das Ausmass des Falls ist aussergewöhnlich»
Quelle: PilatusToday
«Wir untersuchen wegen des Verdachts auf mehrfache fahrlässige Tötung, mehrfache fahrlässige Körperverletzung und Verletzung des Lebensmittelgesetzes», sagt Staatsanwältin Franziska Steiner gegenüber PilatusToday und Tele 1. Bei einer entsprechenden Verurteilung drohen dem Betreiber der Käserei gemäss Strafgesetz bis zu drei Jahre Gefängnis.
Seit 2018 gibt es mutmasslich 34 Erkrankungen, welche auf den gleichen Listerienstamm zurückzuführen sind. Dies ergaben Analysen des Bundes. «Wir haben erst mit der Anzeige Kenntnis bekommen, dass die Fälle aus dem Jahr 2018 und 2020 mutmasslich auf den gleichen Listerienstamm zurückzuführen sind.»
Den Fall zur Anzeige gebracht hat Daniel Imhof. «Das ist ein standardisiertes Vorgehen beim Auftreten eines Listerien-Ausbruchs», erklärt der Kantonschemiker der Urkantone. Das Ausmass des Falls sei aussergewöhnlich. «Der letzte gravierende Ausbruch war 1987. Es gab 31 Todesfälle, welche in Verbindung zum Verzehr von Vacherin Mont d’Or standen.» Imhof sieht in der Schweiz daher auch kein grundsätzliches Problem. «Der Hygienestandard ist hier sehr hoch.»
BAG brachte den Fall ins Rollen
Im Jahr 2018 stellte das Bundesamt für Gesundheit eine Häufung von Listeriose-Fällen fest. Besonders war damals, dass es in kurzer Zeit zwölf Fälle vom gleichen Stamm gab. Dies gab Daniel Koch, der damalige Leiter Abteilung Übertragbarre Krankheiten im BAG, damals gegenüber SRF bekannt. Woher die Listerien-Bakterien stammen, wurde erst herausgefunden, nach dem die Schwyzer Käserei Vogel einen Listerienbefall meldete.
(hto)