Wasserknappheit

«Wir freuen uns riesig»: Schwyzer Alpbetrieb kriegt Wasseranschluss

· Online seit 12.07.2023, 05:53 Uhr
Genügend Wasser ist in der Schweiz für viele eine Selbstverständlichkeit. Auf der Alp ist Wasser im Sommer aber ein knappes Gut. Um die Existenz der Bauernbetriebe zu sichern, investiert die Oberallmeindkorporation Schwyz mehrere Millionen Franken. So erhält Familie Schelbert bald einen richtigen Wasseranschluss.
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«Wenn man einfach den Hahnen aufmachen kann, mit der Gewissheit, dass Wasser kommt» – mit diesen Worten blickt Landwirt Martin Schelbert in die Zukunft. Er führt mit seiner Familie einen Alpbetrieb im Gebiet Mittenwald-Bödmeren, oberhalb des Muotathals.

Die Wasserversorgung auf der Alp und umliegenden Betrieben soll bis 2025 stark verbessert werden. Die 2,2-Millionen-Investition wird zu rund 90 Prozent durch Bund, Bezirk Schwyz und Oberallmeindkorporation übernommen. Die Betriebe selbst beteiligen sich mit knapp 10 Prozent an den Kosten.

«Wir als Familie arrangieren uns auf jede erdenkliche Weise»

Dass das Wasser auf der Alp knapp werden kann, daran habe sich Martin Schelbert und seine Familie längst gewöhnt. Man arrangiere sich: «Wir schauen, dass wir das restliche Quellwasser ausschliesslich für die Tiere verwenden. Für uns selbst beziehen wir das Wasser bereits aus dem Tal», erklärt Schelbert. Das sei aber aufwendig. Es brauche einen Milchtank für den Transport.

Aktuell reiche das Quellwasser für die Tiere noch für rund zwei Wochen. Der trockene Westwind und das wenige Schmelzwasser haben dem Boden und den Wasserreserven zugesetzt. Entsprechend froh ist Familie Schelbert über den geplanten Anschluss ans reguläre Wassernetz. «Wir freuen uns riesig darauf», erzählt Martin Schelbert.

Probleme begannen 2003

Bei der Oberallmeindkorporation Schwyz ist die Problematik in ihrem Gebiet bereits länger bekannt. Die trockenen Sommer haben 2003 angefangen und sie würden seit 2015 vermehrt auftreten. Entsprechend sei die Korporation, auf deren Gebiet sich 155 Alpbetriebe befinden, daran, die Situation laufend zu verbessern.

«Durch die Investitionen konnten wir die grössten Probleme angehen», erklärt der Geschäftsführer der Korporation, Daniel von Euw. «Die Tiere mussten deshalb nirgends von der Alp abgezogen werden.» Sie seien zuversichtlich, dass das Gebiet auch in Zukunft mit Wasser versorgt werden kann, so von Euw.

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veröffentlicht: 12. Juli 2023 05:53
aktualisiert: 12. Juli 2023 05:53
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch