Trotz E-Bike-Boom

Veloproduzentin Flyer plant in Huttwil eine Massenentlassung

15.09.2023, 16:28 Uhr
· Online seit 14.09.2023, 07:27 Uhr
Nach dem Ausstieg aus dem Tourismusgeschäft teilt der Velohersteller Flyer in Huttwil nun mit, dass ein Viertel der Belegschaft bald entlassen werden könnte. 80 Angestellte zittern um ihre Stelle.

Quelle: 32Today / Devin Schürch

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Die Flyer-Angestellten seien letzte Woche über eine mögliche Massenentlassung informiert worden. «Möglicherweise müssen wir rund 80 Mitarbeitenden kündigen», heisst es in einem Schreiben, wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» wissen. Das Unternehmen bestätigt die Information auf Anfrage von Today.

Die Entlassungen seien noch nicht beschlossene Sache, klar sei aber, dass die Firma sparen müsse. Und deswegen werde eben auch ein Personalabbau geprüft.

Grund für den möglichen Stellenabbau seien laut den Flyer-Verantwortlichen Probleme im Verkauf. Die gestiegenen Energiepreise, die Inflation und Überbestände würden auf die Finanzen drücken, so die Verantwortlichen.

Die Sache ist ernst

Noch vor drei Jahren erlebte die E-Bike-Industrie einen Boom. Die Corona-Pandemie habe einen noch nie dagewesenen Aufschwung an erhöhter Nachfrage mit sich gebracht, heisst es in dem Schreiben weiter. Ein Aufschwung, der nun aber langsam abflache.

Corona habe aber auch negative Auswirkungen auf das Geschäft gehabt. Aufgrund der Pandemie seien Fabriken eingestampft und die Produktion eingeschränkt worden. Dies habe monatelange Lieferverzögerungen zur Folge gehabt.

Mit dem Versand des Schreibens, welches per Brief oder persönlich vonstatten gegangen war, wurde gleichzeitig ein Konsultationsverfahren eingeleitet. Firmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, wenn sie sich von einem grossen Teil des Personals trennen wollen oder müssen. Dies zeigt, wie ernst die Sache ist, berichten «Berner Zeitung» und «Der Bund» weiter.

Firma informiert Ende September

Die Angestellten sollen die Möglichkeit erhalten, Alternativen zum Stellenabbau zu entwickeln. Flyer wolle ihnen dafür zwei Wochen Zeit geben. Ebenfalls will Flyer über einen Sozialplan verhandeln. Dieser soll die finanziellen Folgen für die Mitarbeitenden etwas abfedern, sollte es zu den Entlassungen kommen. Die Firmenleitung will am 28. September über das Ausmass der Entlassungen informieren. Den Betroffenen soll dann bis zum 13. Oktober gekündigt werden.

Anfang Juli teilte Flyer mit, dass sie aus dem Tourismusgeschäft aussteigt. Die Erlebnis-Ausstellung wird am 17. September geschlossen, fünf Leute verlieren dadurch ihren Job. Zahlreiche weitere Guides, die im Stundenlohn Touren geführt haben, wissen noch nicht, wie es mit ihnen weitergeht.

(ckp)

veröffentlicht: 14. September 2023 07:27
aktualisiert: 15. September 2023 16:28
Quelle: 32Today

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