Gegen den Umfahrungstunnel in Unterägeri regt sich Widerstand
Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf/Janine Schaub
Die beiden Ortszentren von Unterägeri und Zug sind seit Jahren vom Verkehr stark belastet. Einer der geplanten Tunnel soll die Stadt Zug vom Verkehr entlasten, der andere das Ägerital. Der Kostenpunkt der beiden Projekte liegt bei insgesamt über einer Milliarde Franken. Das Zuger Kantonsparlament hat das Monsterprojekt in zwei einzelne Projekte aufgesplittet.
Vor einigen Tagen wurde von den Gegnern ein Komitee namens «Schutz vor Mehrverkehr» gegründet, welches sich auf das Projekt in Unterägeri bezieht. In Unterägeri würde der Tunnel mehr Transitverkehr anziehen und auch Oberägeri mit zusätzlichem Verkehr belasten, so die Gegner. Ausserdem vermisst das Komitee eine seriöse Prüfung von Alternativen zum Ein-Milliarden-Tunnelprojekt.
Dass das Projekt für mehr Verkehr im ganzen Ägerital sorgt, vermutet auch die Gemeinderätin von Unterägeri, Irene Iten. Trotzdem würde es in ihrer Gemeinde, also Unterägeri, Vorteile bringen. Man könne mit dem Entlastungstunnel den Verkehr in Unterägeri um 13'000 Autofahrten reduzieren, also mindestens um 75 Prozent. «Das sorgt für eine enorme Verbesserung der Lebensqualität in unserer Gemeinde.»
Vor acht Jahren Projekt bereits verworfen
Es ist keineswegs gewiss, dass die beiden Tunnel von der Zuger Stimmbevölkerung akzeptiert werden. Bereits 2015 gab es eine Abstimmung über Tunnelprojekte im Kanton. Die damalige Vorlage des sogenannten «Stadttunnels» wurde mit klaren 60 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Dies unter anderem wegen der hohen Kosten von 890 Millionen Franken.
Mehr zu den Argumenten der Befürworter und Gegner kannst du im Online-Video anschauen.