Nach Entgleisung: Erste Güterzüge fahren wieder durch den Gotthard
Die Oströhre sei wie geplant um Mitternacht in Betrieb genommen worden, sagte der Sprecher. Eine Komposition der Railcare als Erste von Süden her den Tunnel durchquert, gefolgt von einem Postzug von Härkingen nach Cadenazzo. Ausserdem habe man in der Nacht Doppelstock-Züge der SBB zurück in den Norden gebracht. Diese waren nach dem Unfall im Tessin blockiert, da die Panoramastrecke damit nicht befahren werden kann.
Die Kadenz werde im Verlaufe des Tages laufend erhöht bis dann am Nachmittag vier Züge pro Stunde in beide Richtungen verkehren könnten. Das entspreche knapp 100 Güterzügen pro Tag.
Entlastung im Personenverkehr
Auch beim Personenverkehr soll es Verbesserungen geben, wie die SBB in einer Mitteilung schrieben: Dieser werde zwar weiterhin über die Panoramastrecke umgeleitet. Aber ab Donnerstag könnten mehr Züge in maximaler Länge verkehren. Dadurch seien auch mehr Sitzplätze verfügbar. Ausserdem böten die SBB wieder Sparbillette ins Tessin an.
Quelle: BRK News/ArgoviaToday/Vroni Fehlmann
Der Güterzug war vor zwei Wochen Donnerstagnachmittag bei der Multifunktionsstelle Faido verunglückt, dies wegen eines Radscheibenbruchs. An dieser Stelle können Züge die Röhre wechseln. Die Entgleisung hatte im Tunnelsystem grossen Schaden angerichtet.
Das mobile Tor, das als Ersatz für das stark beschädigte Spurwechseltor installiert wurde, hat sich laut SBB bewährt. Damit sei ein sicherer Betrieb des Güterverkehrs in der Oströhre und das sichere Arbeiten an der Unfallstelle in der Weströhre gewährleistet. Vorerst sieht das Einspurkonzept vor, jeweils vier Güterzüge in die eine und danach ebenso viele in entgegengesetzte Richtung durch die Oströhre fahren zu lassen. Weiter werden Züge über die Panoramastrecke und die Lötschberg-Simplonachse umgeleitet, um die Kapazitäten zu erhöhen.
(sda/lba)