Nach Europacup-Out

«Der Stachel sitzt noch immer tief» – Wundenlecken beim FCL

· Online seit 19.08.2023, 14:34 Uhr
Der FC Luzern tanzt ab sofort nur noch auf zwei Hochzeiten: in der Meisterschaft und im Cup. Nach dem Out in der Conference-League-Qualifikation bleibt nicht viel Zeit, sich aufzurichten. Bereits am Sonntag geht es im Schweizer Cup weiter. Ein schwieriger Spagat.
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Mario Frick hat definitiv schon besser geschlafen als vergangene Nacht. «Wir haben eine riesige Chance verpasst. In der Nacht gingen mir all die Chancen, die wir gegen die Schotten hatten, nochmals durch den Kopf. Genauso wie die Fehler, die wir in den beiden Spielen fabrizierten. Es ist extrem schade. Der Stachel sitzt noch immer tief.»

Doch jetzt geht es laut Frick darum, nach vorne zu schauen, «auch wenn das extrem schwer fällt». Denn bereits am Sonntag steht der FCL wieder im Einsatz. Es steht das erste Cupspiel der diesjährigen Kampagne an. Gegner ist der St.Galler Quartierverein Winkeln, der in der 2. Liga Regional spielt, also fünf Ligen unter den Luzernern.

Einsatzzeit für junge Spieler

Eigentlich der ideale Aufbaugegner für die niedergeschlagenen Luzerner. Doch Mario Frick warnt: «Der Spagat ist sehr schwierig. Wir werden deshalb viele Spieler spielen lassen, die den Anspruch haben, einen Stammplatz zu haben. Jetzt kommt ihre Chance. Sie müssen liefern. Es gibt keine Ausreden.»

Komplett auf junge Spieler setzen wird der FCL-Trainer allerdings nicht. «Das wäre das falsche Zeichen nach dem Ausscheiden.» Frick spricht von etwa sechs bis sieben Wechsel, die er im Vergleich zum Rückspiel in der Conference-League-Quali vornehmen wird. Es würden aber auch einzelne arrivierte Spieler auflaufen, die das ganze Gefüge zusammenhalten sollen.

Ziel: Weiterkommen und Selbstvertrauen tanken

Mit einem Einsatz in der Startelf rechnen können die Neuzugänge Kevin Spadanuda und Teddy Okou. Sicher fehlen wegen einer Gelb-Sperre werden dagegen Sofyan Chader und Denis Simani sowie Kemal Ademi, der sich am Donnerstag an der Schulter verletzt hat. Ismajl Beka ist angeschlagen und fraglich.

«Wenn wir das ernsthaft angehen und unsere physische Präsenz auf den Platz bringen, wird Winkeln chancenlos sein», zeigt sich der FCL-Trainer zuversichtlich. Primäres Ziel sei weiterzukommen. Doch es gehe um weit mehr als das, ergänzt Frick: «Unsere Offensivkräfte sollen mit Toren und Assists Selbstvertrauen tanken.»

Extra-Tribüne für FCL-Fans aufgebaut

Die Cup-Partie findet im Stadion Gründenmoos statt. Dieses befindet sich direkt hinter der Autobahn und in unmittelbarer Nähe des Kybunparks, der Heimstätte des FC St.Gallen. Mario Frick kennt das Gründenmoos noch aus seiner Aktivzeit als FCSG-Spieler, als er jeweils dort trainierte. Doch an den Platz hat er keine guten Erinnerungen.

«Der Platz wird nicht gut sein. Es finden dort immer wieder Cricketspiele oder Pferdeanlässe statt.» Doch genau gleich wie damals wir das Gründenmoos am Sonntag nicht daherkommen. Für die FCL-Fans wurde extra eine eigene Tribüne aufgebaut. Die Heimfans werden auf der grossen Haupttribüne Platz nehmen.

Hitzige Atmosphäre erwartet

Entsprechend erwartet Mario Frick eine ganz spezielle Atmosphäre: «Es wird hämisch. Die Heimfans werden jeden Fehler der Luzerner bejubeln.» Doch am Schluss dürfe dies alles kein Faktor sein, auch nicht der Platz. «Wir müssen die Bedingungen annehmen, wie sie sind. Und selbst für klare Bedingungen sorgen.»

Die Luzerner tun gut daran. Denn ein Scheitern gegen das unterklassige Winkeln käme einer riesigen Blamage gleich. Zudem würde der FCL bei einem Ausscheiden innerhalb von wenigen Tagen bereits das zweite grosse Saisonziel – den Cupsieg – verpassen. Das erste grosse Ziel war das Erreichen der Gruppenphase der Conference League.

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veröffentlicht: 19. August 2023 14:34
aktualisiert: 19. August 2023 14:34
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch