Luzerner auf der Flucht

Hurrikan in Florida bedroht «SolarButterfly» von Louis Palmer

30.08.2023, 06:52 Uhr
· Online seit 30.08.2023, 06:47 Uhr
Mit einem solarbetriebenen Auto reist ein Team des Luzerner Solarpioniers Louis Palmer um die Welt, um Lösungen gegen den Klimawandel zu finden. Nun gerät das Vorhaben jedoch in Schwierigkeiten. Nach rund 36'000 gefahrenen Kilometern nimmt ein Hurrikan Kurs auf Florida, wo sich der «SolarButterfly» aktuell befindet.

Quelle: Tele 1

Anzeige

«Es ist zu hoffen, dass nicht ausgerechnet der Klimawandel dem Schmetterling in Florida den Flügel bricht», sagt Louis Palmer. Der Solarpionier befindet sich selbst in Luzern und koordiniert die Weltreise, die im Mai 2022 in Genf gestartet wurde, von zu Hause aus.

Zurzeit wird die Expedition vor Ort unter anderem von zwei Zentralschweizern geleitet: Noël Heinz aus Luzern und Martin Baumeler aus Malters. Noch vor einigen Tagen feierte die Crew die Ankunft in Miami als Abschluss des ersten Drittels der Reise.

Doch die Feierstimmung sei rasch verflogen. Der Golf von Mexiko ist momentan so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1982. «Die Gefahr ist gross, dass der Tropensturm Idalia deshalb über dem warmen Golf sehr viel Energie tanken und am Mittwochvormittag Ortszeit in Florida eine grosse Schneise der Verwüstung hinterlassen wird», meint Palmer.

Angst, dass Solarpaneele wegfliegen

In Florida wurde am Dienstag der Notstand ausgerufen. Die lokalen Meteorologen gehen davon aus, dass der Hurrikan nördlich von Tampa auf das Land treffen werde: «Genau dort, wo der ‹SolarButterfly› zu einem Event an der University of Tampa eingeladen ist», sagt der Luzerner Solarpionier. Man habe nun jedoch entschieden, den zehn Meter langen Wohnanhänger in Sicherheit zu bringen. «Es ist eine ernste Situation. Ich mache mir schon grosse Sorgen um die Crew und den ‹SolarButterfly›.»

Der Anhänger wurde möglichst leicht gebaut und sei das erste Fahrzeug der Welt, das aus Ozeanflaschen aus dem Meer hergestellt wurde. Wenn der Schmetterling-Wagen in den Sturm gerät, könnten nicht nur die Solarpaneele wegfliegen, sondern das ganze Fahrzeug. Er sei nicht gebaut für Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h. «Der ‹SolarButterfly› ist schon ein Schmetterling, aber wir wollen nicht, dass er zum Fliegen kommt», sagt Palmer besorgt.

Unklar, ob die Crew Las Vegas rechtzeitig erreicht

Eigentlich möchten die Crew und der «SolarButterfly» an die grösste Solarmesse in Nordamerika. «Wir sollten in etwa zwei Wochen unbedingt in Las Vegas sein.» Die Frage sei jedoch, wie die Strassen nach dem Sturm aussehen werden. «Es ist nicht klar, wann und ob wir bald wieder fahren können, oder ob alles zerstört und verwüstet ist.»

Bis Ende Jahr ist das Fahrzeug noch unterwegs nach Panama. «Danach kommt es zurück in die Schweiz, um nächstes Jahr Asien zu durchqueren. Übernächstes Jahr folgen dann Australien, Afrika und Südamerika.» Das Ziel der Mission soll im November 2025 in Brasilien erreicht werden, damit Louis Palmer und sein Team an der UN-Weltklimakonferenz die gefundenen Lösungen präsentieren können. Hoffentlich mit einem unbeschädigten Fahrzeug.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 30. August 2023 06:47
aktualisiert: 30. August 2023 06:52
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch