Quelle: Tele 1
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich das Gerücht am Dienstag in der Zentralschweiz: Das Bürgenstock-Resort ist offenbar in der Pole-Position, wenn es um die Standortwahl des Ukraine-Friedensgipfels geht. Der Friedensgipfel soll bereits in rund zwei Monaten – am 16. und 17. Juni – stattfinden.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Gewisse Vorlaufzeit nötig
Klingt bekannt? Kein Wunder. Das Bürgenstock-Resort war während der Corona-Pandemie bereits als Austragungsort für das Weltwirtschaftsforums WEF im Mai 2021 im Gespräch. Eigentlich schien der Entscheid gefallen – und die Kantonsregierungen von Nidwalden und Luzern rieben sich die Hände und sprachen von einem «unbezahlbaren Reputationseffekt für den gehobenen Tourismus und die gesamte Destination Luzern». Doch nur zwei Monate nach der Ankündigung der Dämpfer: WEF-Gründer Klaus Schwab sagte die geplante Austragung auf dem Bürgenstock ab und wollte nach Singapur ausweichen.
Quelle: tele1
Damals hätten Behörden und Hotellerie über ein halbes Jahr Zeit gehabt, um den internationalen Grossanlass zu planen und zu bewältigen. Am bevorstehenden Ukraine-Friedensgipfel sind es nur deren zwei Monate. Kommt am Mittwoch also grünes Licht vom Bundesrat, dürften die Telefone der Beteiligten heiss laufen. Denn gemäss Informationen des «Tages-Anzeiger» dürften rund 80 bis 100 Staaten teilnehmen.
Politiker begrüssen das Vorhaben, aber...
Gegenüber PilatusToday und Tele 1 äussern sich Politiker von links bis rechts wohlwollend zum geplanten Friedensgipfel vor der Haustüre Luzerns. Der Luzerner SP-Nationalrat Hasan Candan freut sich, dass sich die Schweiz aktiv für die Friedensförderung einsetzt. Er betont aber auch: «Die Schweiz hat noch ganz andere Möglichkeiten – wie zum Beispiel das Einfrieren gewisser Gelder.»
Angela Christen ist Vize-Präsidentin von Gastro Nidwalden und SVP-Kantonsparlamentarierin. Auch sie spricht von einer «guten Idee». Sie findet es jedoch wichtig, dass «alle am Verhandlungstisch sitzen». Damit mein Christen auch Russland, das schon früh durchblicken liess, nicht teilnehmen zu wollen.
Diskussionen sind vorprogrammiert
Die Abwesenheit Russlands und die Sinnhaftigkeit des Gipfels dürften auch in den kommenden Tagen und Wochen für Diskussionsstoff sorgen. Ebenfalls fraglich ist, ob sich China zu einer Teilnahme durchringen kann.
Laut dem «Tages-Anzeiger» versuchte Aussenminister Ignazio Cassis nebst China auch Indien für eine Teilnahme zu gewinnen. Und Bundesrat Guy Parmelin reiste nach Katar – das luxuriöse Bürgenstock-Resort ist bekanntlich im Eigentum von Katarer.