Schlagabtausch

Die Knutwiler Powerdays spalten das Luzerner Kantonsparlament

21.06.2022, 17:38 Uhr
· Online seit 21.06.2022, 17:25 Uhr
Die Luzerner Regierung hat im Kantonsparlament erklären müssen, wieso er die Knutwiler Powerdays dulden will. Mit seiner Argumentation erhielt sie die Unterstützung von CVP, SVP und FDP. Für die Ratslinke gehört das sogenannte Traktorpulling aber verboten.
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Das Tractor Pulling hatte zuletzt 2019, also vor Corona, auf einer Wiese in Knutwil stattgefunden. In der Folge gab es Kritik an dem Anlass. Gegner störten sich unter anderem am CO2-Ausstoss der Gefährte und an der «Zerstörung des Bodens». Trotzdem gab die Luzerner Regierung im vergangenen Frühling erneut grünes Licht für die Veranstaltung, die vom 12. bis 14. August stattfinden soll.

Der Luzerner Kantonsparlamentarier Samuel Zbinden (Grüne) wollte daraufhin in einer Anfrage von der Regierung wissen, wie er in Anbetracht des Klima- und des Biodiversitätsberichtes die Bewilligung eines Anlasses begründe, der zu Bodenverdichtung, Abgasen und Lärm führe. Die Regierung stellt sich in ihrer schriftlichen Antwort auf den Standpunkt, dass diese Veranstaltung aus umweltrechtlicher Sicht «geduldet» werde könne. Sie sei zeitlich und örtlich klar begrenzt, und die Emissionen seien mit anderen Grossveranstaltungen vergleichbar.

Immer auf derselben Strecke

Relevant sei bei der Beurteilung, dass der Wettbewerb immer auf derselben Strecke durchgeführt werde, sagte der Luzerner Umwelt- und Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP). Über das Jahr seien auf der Fläche keine übermässigen Bodenbelastungen festgestellt worden. Peter betonte, dass die Polizei für die Bewilligung zuständig sei und auch die Standortgemeinde Ja sagen müsse.

Zbinden warf der Regierung vor, den «Rechtsbuchstaben bis zum Bersten» zu beugen. Die Kantonsregierung habe vor zwei Jahren selbst erklärt, dass das Traktor Pulling nicht bewilligungsfähig sei. Nun dulde sie den Anlass aus politischen Gründen.

Bürgerliche stärken Powerdays den Rücken

SP und GLP teilten Zbindens Ansicht. Der Grünliberale Simon Howald sagte im Parlament, die Powerdays seien «aus der Zeit gefallen», ihre Durchführung sende falsche Signale aus. Die Bodenverdichtung sei für die Landwirtschaft ein Problem, es nütze nichts, wenn bereits verdichtete Böden erneut mit Traktor Pulling belastet würden.

Hanspeter Bucheli (Mitte) sagte dagegen, die Bodenverdichtung könne nicht ein grosses Problem sei, denn sonst könnte die Fläche nach dem Wettkampf nicht begrünt werden. «Der Anlass muss nicht verboten werden», sagte Andreas Bärtschi (FDP). Pius Müller (SVP) sagte den Kritikern, niemand müsse an dem Anlass teilnehmen, der dies nicht wolle.

Im Video vom April wehrt sich der Veranstalter gegen die Vorwürfe:

Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz

veröffentlicht: 21. Juni 2022 17:25
aktualisiert: 21. Juni 2022 17:38
Quelle: sda

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