Quelle: Tele 1
Marina Hunziker liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel. Ohne dies würde man das «härteste Ruderrennen der Welt» wohl kaum bestreiten. Am 12. Juli ging es für die Luzernerin und ihre drei Ruderkollegen in Kalifornien los. Begonnen hat das Abenteuer laut Hunziker aber nicht optimal: «Es war sehr kalt. Meine Knöchel waren so angeschwollen, dass ich mich kaum noch auf dem Rudersitz bewegen konnte.»
Auch mit hohen Wellen hatten Hunziker und ihre Kollegen zu kämpfen. «Zum Teil war es echt nicht lustig da draussen auf dem offenen Meer.» Denn wenn etwas Schlimmes passiert, sei man auf sich selbst gestellt. «Bis Hilfe bei unserem Boot gewesen wäre, hätte es bis zu vier Tage dauern können.» Glücklicherweise musste das «Team Ohana» dank der guten Vorbereitung nie ein anderes Boot um Hilfe rufen.
Nach 36 Tagen und 4500 Kilometern am Ziel
36 Tage verbrachte Marina Hunziker auf dem Ruderboot – mit drei Menschen, die sie vorher nicht sehr gut kannte. Doch nach einer solchen Challenge «würde ich für sie töten. Sie sind nun wie Familie für mich», sagt die Luzernerin und lacht. Denn die schönen Erinnerungen würden trotz gewissen Strapazen klar überwiegen: «Ich durfte einen Mond-Regenbogen sehen. Das war absolut spektakulär.» Auch leuchtenden Plankton habe sie gesehen. «Das war wie im Märchen.»
Mit Höhen und Tiefen kam das «Team Ohana» Mitte Juli auf der Insel Kauai in Hawaii am Ziel an. Zurückgelegt hatten sie eine Strecke von 4500 Kilometern. Sie erreichten das Ziel als fünftes Boot und als zweites in ihrer Kategorie «Mixed Class» (von zwölf Teams). «Für uns zählte nie der Rang, wir wollten es einfach über den Pazifik schaffen und uns dabei selbst herausfordern», sagt Hunziker.
«Weg zurück in den Alltag ist schwer»
Nach über einem Monat zurück an Land zu sein, sei ein komisches Gefühl. «Körperlich und vor allem geistig ist man nicht mehr dieselbe Person wie vorher.» Zurückzukommen sei eine weitere Challenge, sagt die 33-Jährige.
«Ich vermisse das Wasser, die Freiheit und das simple Leben.» Auf dem Wasser sei alles ruhig und friedlich gewesen. Nun habe sie Mühe mit dem vielen Lärm der Strassen und dem Gedränge der Menschen an gewissen Orten. «In einem vollgestopften Bus ist es mir momentan nicht wohl. Aber das kommt wieder, da bin ich zuversichtlich.»
Vor zwei Jahren bereits den Atlantik überquert
Die Luzernerin spricht aus Erfahrung, da sie bereits vor zwei Jahren an einer ähnlichen Ruder-Challenge teilgenommen hat. Damals war sie mit einer guten Freundin als Zweier-Team im Ruderboot unterwegs. Die Reise führte sie über den Atlantik von der kanarischen Insel La Gomera bis nach Antigua in der Karibik.
Quelle: Prowject X
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