FC Luzern

Hohn und Spott für Cupfeier-Verbot der Stadt Luzern

· Online seit 20.05.2021, 19:47 Uhr
Die Haltung der Stadt Luzern ist klar: Sollte der FC Luzern am Montag Cupsieger werden, wird es in der Stadt keine öffentliche Feier geben. Ein Entscheid, der bei den Fans nicht gut ankommt. Die Stadt rechtfertigt sich, die Polizei wappnet sich.

Quelle: Tele 1

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Am Pfingstmontag könnte der FCL den Cup-Pokal nach 29 Jahren endlich wieder einmal in die Leuchtenstadt holen. Die Vorfreude bei den Fans ist riesig. Nach dem geschafften Finaleinzug Anfang Monat, hatten sich vor der Swissporarena spontan 350 FCL-Anhänger versammelt und ihr Team empfangen (PilatusToday berichtete). Und seit dieser Woche schmücken die Fans ihre Wohnungen, Balkone und Terrassen fleissig mit den FCL-Farben blau und weiss.

Es wäre also alles angerichtet für eine grosse Party – wäre da nicht ein Spielverderber namens Corona. Wegen der Pandemie hat die Stadt am Mittwoch klargestellt, dass es bei einem allfälligen Cupsieg des FC Luzern keine öffentliche Feier geben wird. Heisst: Einen grossen Empfang wie beim letzten Cupsieg 1992 wird es in diesem Jahr definitiv nicht geben – zumindest offiziell nicht.

Kritik lässt nicht lange auf sich warten

Dieser Entscheid kommt bei den Fans überhaupt nicht gut an, wie ein Blick in die Kommentare auf der Facebook-Seite von PilatusToday zeigt:




PilatusToday und Tele 1 haben den Luzerner Stadtpräsidenten Beat Züsli mit den Kommentaren konfrontiert. Darauf angesprochen meint er: «Ich kann die Kritik sehr gut nachvollziehen. Mir würde es vermutlich ähnlich gehen.» Aber die aktuelle Situation lasse einfach keine grosse Cupfeier zu, «auch wenn wir eine solche gerne bewilligt hätten.»

Cupfeier scheint vorprogrammiert

Dass ein Titelgewinn gebührend gefeiert werden will, hat die Vergangenheit gezeigt. Als sich der EV Zug vor zwei Wochen zum Schweizer Meister krönte, brachen in Zug alle Dämme. 5'000 euphorisierte Fans versammelten sich vor dem Stadion und feierten den ersten Titelgewinn seit 23 Jahren. Die Polizei schaute zu und liess die Anhänger gewähren (PilatusToday berichtete).

Quelle: tele1

Es ist also so sicher wie das Amen in der Kirche, dass sich bei einem Cupsieg des FCL ähnliche Szenen in Luzern abspielen werden. Dem ist sich auch die Luzerner Polizei bewusst, wie ihr Kommunikationschef Christian Bertschi sagt: «Wir gehen davon aus, dass sich Leute treffen werden.» Bei einem solch langersehnten Titelgewinn seien immer Emotionen im Spiel. «Und diese Emotionen wollen in der Regel in der Öffentlichkeit und in Gruppierungen ausgelebt werden.»

Polizei übt sich in Zurückhaltung

Doch was bedeutet dies für die Fans? Können sie damit rechnen, dass sie die Polizei wie die Zuger Kollegen bei der Meisterfeier des EVZ gewähren lässt? Oder werden spontane Cupfeiern konsequent aufgelöst? Christian Bertschi sagt dazu nur so viel: «Es kommt wirklich darauf an, wie sich die Situation präsentiert. Deshalb können wir im Vorfeld nicht sagen, wie die Polizei reagieren wird.»

Quelle: Bilder EV Zug

Mit den Zuger Kollegen ausgetauscht hat sich die Luzerner Polizei nicht, um von ihren Erfahrungen mit der Meisterfeier zu lernen. Die Situationen seien nicht vergleichbar. «Wir müssen schauen, was in Luzern geht, wie wir hier mit den Örtlichkeiten umgehen. Und diese Lagebeurteilungen haben wir gemacht. Wir sind vorbereitet.»

Stadt will Cupfeier nachholen

Auch wenn sich die Luzerner Polizei zurückhaltend gibt bezüglich ihres Einsatzes am Pfingstmontag: Aufgrund der Erfahrungen in den letzten Wochen ist davon auszugehen, dass eine spontane Cupfeier wohl auch in Luzern nur im äussersten Notfall aufgelöst wird.

Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli stellt den Fans aber bereits jetzt eine richtige Feier in Aussicht, «sobald dies die Situation zulässt.» Bis dahin heisst die Devise auch am Montag wieder: Maske tragen, Abstand halten und in Kleingruppen von maximal 15 Personen feiern.

Welche Vorbereitungen Fans treffen und was sie über das Cupfeier-Verbot denken, seht ihr oben im Video.

veröffentlicht: 20. Mai 2021 19:47
aktualisiert: 20. Mai 2021 19:47
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch