Billig-Arbeitskräfte

Kita-Vorpraktikum: Luzern will einen Mindestlohn von 800 Franken

· Online seit 31.03.2023, 12:11 Uhr
Der Kanton will die Arbeitsbedingungen in Kindertagesstätten verbessern. Der entsprechende Gesetzesentwurf der Regierung will eine maximale Praktikumsdauer, die einen Dumpinglohn verhindern soll.
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Ein Vorpraktikum ist eine befristete Anstellung zu Ausbildungszwecken, ohne dass aber eine eigentliche Ausbildung gemacht wird. Bei Kontrollen sei immer wieder festgestellt worden, dass die Lohnempfehlungen des zuständigen Verbandes und die empfohlene Maximaldauer eines Vorpraktikums von einem Jahr nicht eingehalten worden seien. Das teilte die Staatskanzlei am Freitag mit.

Maximal sechs Monate Vorpraktikum

Ein Normalarbeitsvertrag soll nun Abhilfe schaffen. Bereits im September von der Regierung angekündigt, startet nun die Vernehmlassung. Es handelt sich dabei um einen Erlass des Kantons, der für eine ganze Branche, in der es keinen Gesamtarbeitsvertrag gibt, minimale Standards vorsieht.

Der Regierungsrat sieht im geplanten Normalarbeitsvertrag für Vorpraktika in Kindertagesstätten einen Mindestlohn von brutto 800 Franken pro Monat vor. Die Dauer des Vorpraktikums ist grundsätzlich auf sechs Monate beschränkt.

Anschlusslösung oder Lohnerhöhung nötig

Eine Verlängerung des Vorpraktikums auf zwölf Monate ist nur unter Bedingungen möglich. So muss die Kita nach spätestens vier Monaten für das nächste Jahr verbindlich einen Ausbildungsplatz zusichern, oder sie muss nach Ablauf der sechs Monate den Bruttolohn auf 3000 Franken erhöhen. Dies ist der Mindestlohn für ungelerntes Betreuungspersonal.

Die Vernehmlassung dauert bis Ende Juni.

(sda)

veröffentlicht: 31. März 2023 12:11
aktualisiert: 31. März 2023 12:11
Quelle: PilatusToday

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