Parlament sagt Nein

Sanierungsprojekt für Villa Musegg gescheitert

· Online seit 09.02.2023, 15:01 Uhr
Die Stadt Luzern kann die 155 Jahre alte Villa Musegg vorderhand nicht sanieren. Das Luzerner Stadtparlament hat am Donnerstag den Baukredit von 7,36 Millionen Franken abgelehnt.
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Ausschlaggebend für das Nein des Parlaments waren die hohen Kosten und die tiefe Bruttorendite der im Gebäude geplanten Wohnungen. Zudem verteuerte das Stadtparlament während der Debatte das Vorhaben um rund 300'000 Franken, dies weil im Unterstand des Gebäudes nicht zwei Parkplätze, sondern Büros realisiert werden sollten. Kritik gab es auch an der Mischung von öffentlicher und privater Nutzung.

Die Villa befindet sich zwischen Wachtturm und Zytturm und ist im kantonalen Bauinventar als schützenswert verzeichnet. Das Erdgeschoss sollte als Café und Quartiertreff genutzt werden. Im Obergeschoss waren zwei Wohnungen geplant. Die Miete für die 3,5-Zimmer-Wohnung sollte gemäss Stadtregierung 3800 Franken, die für die 2,5-Zimmer-Wohnung 2600 Franken kosten.

Im Parlament wurde bemängelt, dass die Rendite damit zu klein sei und die Stadt hochpreisige Wohnungen subventioniere. Ein weiterer Streitpunkt war, ob das Süddach mit stromproduzierenden Ziegeln ausgestattet werden solle. Diese hätte zu Konflikten mit der kantonalen Denkmalpflege führen können.

Die Mitte-Fraktion hatte zu Beginn der Debatte einen Rückweisungsantrag gestellt und verlangt, dass die Stadtregierung das Projekt überarbeite. Sie drang damit bei den anderen Fraktionen aber nicht durch. Die Diskussionen zogen sich über mehrere Stunden dahin. Vor allem die Frage der beiden Parkplätze führten auch zu Gehässigkeiten.

(red.)

veröffentlicht: 9. Februar 2023 15:01
aktualisiert: 9. Februar 2023 15:01
Quelle: sda

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