2. Wahlgang Luzern

«Sehr überraschend»: Jetzt steht fest, wer um einen Sitz in der Regierung kämpft

06.04.2023, 09:54 Uhr
· Online seit 06.04.2023, 05:50 Uhr
Jetzt ist es definitiv: Die Grünen stellen selbst keine Kandidatin für den zweiten Wahlgang um die zwei verbleibenden Sitze in der Luzerner Regierung. Sie unterstützen jedoch Chiara Peyer ihrer Jungpartei. Ylfete Fanaj (SP), Armin Hartmann (SVP), Claudia Huser (GLP) und der parteilose Jürgen Peter kämpfen am 14. Mai auch um die zwei letzten Sitze. Das ist die Ausgangslage.
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«Das ist tatsächlich sehr überraschend!», sagt PilatusToday-Politexperte Armin Camenzind. Die Grünen unterstützen am 14. Mai eine Jungpolitikerin im zweiten Wahlgang um die verbleibenden zwei Sitze in der Luzerner Regierung. Daneben unterstützen sie den Anspruch der SP-Kandidatin Ylfete Fanaj.

Nachdem alle im Kantonsparlament vertretenen Parteien bis auf die Grünen sich bereits am Dienstagabend strategisch beraten haben, steht nun fest: Links-grün setzt nicht wie erwartet gebündelt auf Ylfete Fanaj (SP). Ein doch eher ungewöhnlicher Schachzug: Bei den letzten Regierungsratswahlen zog sich Jörg Meier (SP) zugunsten der Grünen-Kandidatin Korintha Bärtsch zurück. «Der Schlechterplatzierte überlässt jeweils der Kandidatin mit mehr Stimmen den Vortritt», erklärt Camenzind.

Nicht so jedoch dieses Mal. «Dass Chiara Peyer in den zweiten Wahlgang geht, kommt doch ziemlich unerwartet. Es zeigt, dass die Linken Angst vor Claudia Huser haben», so Camenzind. Diese hätte nämlich im ersten Wahlgang durchaus ein sehr gutes Resultat erzielt.

Linke könnten sich ins eigene Fleisch schneiden

Wie sich die überraschende Kandidatur der Grünen auf die Wahlresultate am 14. Mai auswirken werde, sei eher schwierig einzuschätzen. «Auf jeden Fall verbessert es die Ausgangslage für die Linken nicht unbedingt. Es besteht das Risiko, dass die Bürgerlichen finden: Wenn die Linken es also nun übertreiben, nehmen wir einfach gar keine von beiden aufs Ticket!», so Camenzind.

Und was machen die anderen Parteien?

Die Mitte und die FDP stellen keine neuen Kandidierenden. Während die FDP laut unserem Politexperten wenig überraschend hinter Armin Hartmann (SVP) stehen, überrascht der Schachzug der Mitte: Sie stellen sich hinter Hartmann und Fanaj und schliessen einen Deal mit der SP. «Dass die Mitte mit der SP ein Päckli machen will, das überrascht tatsächlich», so Camenzind.

Bei einer Mitte-Vakanz verpflichte sich die SP dadurch, einen möglichen Angriff der Grünliberalen auf diesen Sitz nicht zu unterstützen.

Wer wird das Rennen machen?

Nun liegt es in der Hand des Luzerner Stimmvolkes. Unser Politexperte Armin Camenzind wagt eine Prognose: «Armin Hartmann hat sicher eine gute Ausgangslage, er kann auf eine breite Unterstützung zählen, von den bürgerlichen Kreisen bis in die Mitte rein. Ich denke, sein Sitz ist gesichert.»

Fanajs Chancen seien daher gestiegen, weil die Mitte sich für sie ausgesprochen habe. Und wie steht es um Claudia Huser? «Schwierig zu sagen. Die Chancen von Claudia Huser dürften tendenziell steigen. Denn Husers politischer Leistungsausweis überstrahlt denjenigen einer jungen Kandidatin.»

Ausserdem könne GLP-Kandidatin Claudia Huser weiterhin auf die Unterstützung des KGLs (KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern) zählen, was sie ebenfalls stärke. Der parteilose Jürgen Peter hingegen bleibe chancenlos, das gleiche gilt für Chiara Peyer.

Wer ist wer?

Es bleibt also spannend! Möchtest du mehr über die Kandidierenden erfahren? Hier geht es zu den einzelnen Porträts:

Und diejenigen haben sich bereits einen Platz gesichert:

veröffentlicht: 6. April 2023 05:50
aktualisiert: 6. April 2023 09:54
Quelle: PilatusToday

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