Tote Rinder im Melchtal

«Unerklärlich, wie Tiere zu der Substanz gelangen konnten»

02.09.2022, 19:15 Uhr
· Online seit 02.09.2022, 09:14 Uhr
Gleich drei tote Rinder waren Ende Juli auf der Alp Hinterstalden im Melchtal entdeckt worden. Nun zeigen Untersuchungen, dass die Jungrinder nicht von einem Tier getötet wurden, sondern an einer giftigen Substanz starben.

Quelle: Tele 1

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Für Marco Rohrer war der Tod der drei Rinder ein Schock: «Es trifft mich hart», sagte der Besitzer Ende Juli mit zittriger Stimme gegenüber PilatusToday und Tele 1. Die Hälfte seiner Nachzucht aus dem vergangenen Jahr war mit dem Tod der drei Rinder auf einen Schlag weg.

Da die Tiere keine äusserlichen Verletzungen aufwiesen, standen Marco Rohrer und der Wildhüter vor einem Rätsel. Was war passiert? Jetzt haben sie die Antwort bekommen: Eine toxische Substanz ist Schuld am Tod.

Die zuständigen Behörden entnahmen den toten Rindern die Leber und sendeten sie nach Deutschland an die Tierärztliche Fakultät München zur Untersuchung. Diese hat nun geringe Rückstände einer giftigen Substanz nachgewiesen, welche höchstwahrscheinlich zum Tod geführt hatte.

Offene Fragen bleiben bestehen

«Die Substanz ist nicht pflanzlicher Herkunft. Deshalb ist es für uns im Moment unerklärlich, wie die Tiere zu der Substanz gelangen konnten», sagt André Windlin, Leiter des Amts für Landwirtschaft und Umwelt Obwalden, gegenüber PilatusToday und Tele 1. Was jedoch ausgeschlossen werden könne, ist, dass ein Wolf in Verbindung mit dem Tod der drei Rinder steht.

Landwirt Marco Rohrer zeigt sich schockiert über die Laborergebnisse. Die ganze Sache rege ihn zum Nachdenken an. Er frage sich ständig, wie und warum es dazu kommen konnte. «Meine Familie und mich entlasten die Laborergebnisse dennoch etwas. So müssen wir uns nicht vorwerfen, etwas Falsches gemacht zu haben», so Rohrer. Er spiele ausserdem mit dem Gedanken, Anzeige gegen Unbekannt einzureichen.

Wie die Tiere mit der Substanz in Kontakt gekommen sind, wird nun untersucht. Deshalb ist noch unklar, ob die Tiere zufällig auf die Substanz gestossen waren oder absichtlich vergiftet wurden.

(red.)

veröffentlicht: 2. September 2022 09:14
aktualisiert: 2. September 2022 19:15
Quelle: PilatusToday

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