Intensivstationen

So sieht die Lage in den Zentralschweizer Spitälern aus

02.09.2021, 16:31 Uhr
· Online seit 02.09.2021, 16:00 Uhr
Zwei Covid-Patienten und ein Patient mit einer anderen Erkrankung liegen aktuell in der Intensivabteilung des Spitals Nidwalden. Damit sind die Intensivbetten zu 75 Prozent belegt. Am Mittwoch waren es 100 Prozent. In Luzern liegt die Auslastung mit 87 Prozent höher als im nationalen Durchschnitt.
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Die Intensivstationen in den Schweizer Spitälern sind derzeit zu 80 Prozent ausgelastet. Der Anteil an Covid-Erkrankten liegt laut dem Bundesamt für Gesundheit BAG bei rund einem Drittel, schreibt die «Luzerner Zeitung» am Donnerstag.

In der Zentralschweiz präsentiert sich die Situation etwas anders. So waren im Spital Nidwalden bis am Mittwochabend keine Intensivbetten mehr frei. Zwei Covid-Patienten und zwei Patienten, die aus einem anderen Grund intensiv betreut werden mussten, belegten die Intensivplätze, wie Anja Harsch, Leiterin Kommunikation und Marketing des Spitals Nidwalden auf Anfrage bestätigt. Beide Covid-19 Patienten sind in anderen Kantonen wohnhaft, nämlich Obwalden und Luzern. Beide Patienten sind nicht geimpft.

Harsch beschreibt die aktuelle Situation wie folgt: «Wir haben eine zertifizierte Intensivstation mit sechs Betten, auf der unser Intensivpflegepersonal parallel sechs Patienten behandeln kann mit normalem Schweregrad der Erkrankung. Dann gibt es Patienten mit einem sehr hohen Schweregrad der Erkrankung, deren Betreuung personell sehr aufwändig ist. Wir können von unseren personellen Ressourcen her auf unserer Intensivstation vier Patienten mit sehr hohem Schweregrad der Erkrankung parallel betreuen.» Covid-19 Patienten seien intensivmedizinisch sehr anspruchsvoll in der Betreuung. Es seien aber häufig auch Patienten, die nicht an Covid erkrankt sind, auf die das zutreffe.

Trotz der vorübergehenden 100-prozentigen Auslastung der Intensivabteilung war es laut Harsch möglich, den normalen Betrieb weiterzuführen. Das bedeutet, dass keine Operationen verschoben werden müssen. Harsch betont:

Auch bestehe aktuell keine Besuchseinschränkung. Die Situation wird laut Harsch wie in den ersten drei Pandemie-Wellen laufend überprüft und in Abstimmung angepasst.

Passend zu ihrer Aussage war die Sachlage am Donnerstagnachmittag bereits eine andere. Ein Non-Covid-19-Patient konnte die Intensivstation verlassen, was bedeutet, dass wieder ein Betreuungsplatz frei ist. Dies war um 14.30 Uhr. Bereits am Abend könnte die sich die Lage wieder ändern.

So sieht's in Luzern und den anderen Zentralschweizer Kantonen aus

Auch im Kantonsspital Luzern liegt die Auslastung der Intensivabteilung höher als im nationalen Durchschnitt: 40 Patienten müssen derzeit auf den Intensivstationen betreut werden, davon sind zehn Covid-Patienten. Das entspricht einer Auslastung von 87 Prozent. Derzeit verfügt das Luks noch über acht freie Intensivbetten.

Auch das Kantonsspital Uri schildert eine angespannte Lage auf der Intensivstation: Das Spital meldet auf Anfrage zwei Covid-Patienten in der Intensivpflege – beide seien ungeimpft. Zwei weitere Personen befinden sich aus anderen Gründen in der Intensivabteilung. Diese bietet insgesamt sechs Pflegebetten. Die Covoid-Patienten haben Einfluss auf den Spitalbetrieb: Die Durchführung des OP-Programms werde täglich neu beurteilt.

Im Spital Schwyz sind gemäss Bundesamt für Gesundheit acht Personen (Stand 1. September) auf der Intensivstation, darunter vier Covid-Patienten. Insgesamt stehen in Schwyz zwölf Pflegebetten zur Verfügung.

In Zug ist die Intensivstation zu 75 Prozent ausgelastet. Gemäss Bundesamt für Gesundheit sind von den insgesamt acht Intensivbetten sechs besetzt – zwei davon von Covid-Patienten. (Stand 1. September)

Das Kantonsspital Obwalden hat keine Intensivstation. Priska Schmid, Direktionsassistentin des Kantonsspitals Obwalden, sagt auf Anfrage: «Unsere Covid-Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, werden ins Luzerner Kantonsspital nach Luzern oder ins Spital Nidwalden verlegt.»

Hier geht's zur nationalen Übersicht der Intensivstationen.

veröffentlicht: 2. September 2021 16:00
aktualisiert: 2. September 2021 16:31
Quelle: PilatusToday

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