Unterägeri / Zug

Für 1 Milliarde Franken: Grünes Licht für Umfahrungstunnel?

· Online seit 01.03.2024, 19:29 Uhr
Die Zentren von Unterägeri und Zug sollen mit zwei Umfahrungstunnel vom Verkehr entlastet werden – Kostenpunkt über eine Milliarde Franken. Am Sonntag entscheidet das Zuger Stimmvolk über die im Vorfeld heiss diskutierten Vorlagen.
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Über die beiden Umfahrungstunnel in Unterägeri und Zug wird am Sonntag getrennt abgestimmt. Wegen des hohen Preises von rund einer Milliarde Franken hat sich das Kantonsparlament gegen den Willen der Regierung entschieden, dass in einer Abstimmung beide Tunnel auf einmal abgehandelt werden.

Die Versprechen der Pro-Umfahrungstunnel-Fraktion sind gross. In Unterägeri und der Stadt Zug soll der Verkehr durchs Ortszentrum um drei Viertel abnehmen. Die Gegner glauben derweil nicht, dass das Projekt den gewünschten Nutzen bringt. «Wer Strassen säht, wird Verkehr ernten», sagte SP-Kantonsparlamentarier Christian Hegglin, nachdem der Kredit für die Umfahrungen angenommen wurde.

Man würde mit den Umfahrungstunnels mehr Verkehr in die Region locken, so der Vorwurf. Gerade in Unterägeri, wo der Tunnel am See enden würde, wäre das dortige Erholungsgebiet negativ betroffen. In der Stadt Zug wollen Kritiker keine jahrelange Grossbaustelle und auch, dass vieles noch unklar sei und man quasi die Katze im Sack kaufen würde, war im Vorfeld ein Argument gegen das Projekt.

Stadtzentrum zurück an Fussgängerinnen und Velofahrer

Gibt das Stimmvolk am Sonntag grünes Licht für den Umfahrungstunnel in der Stadt Zug, erhoffen sich Befürworter, dass die Reduktion des Verkehrsaufkommens Raum für sichere Rad- und Fusswege schafft, sowie die Fahrplanstabilität des öffentlichen Verkehrs unterstützt. Auch würde es die Chance bieten, das Zuger Zentrum attraktiver zu gestalten. Wie genau? Das würde die Stadt Zug in den nächsten Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung entscheiden.

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Zu teuer? Vorheriges Tunnel-Projekt an Urne gescheitert

Noch 2015 lehnte das Zuger Stimmvolk eine Tunnel-Vorlage ab. Ein unterirdischer Kreisel mit vier Tunnelverbindungen in verschiedene Richtungen für rund 900 Millionen Franken wäre in der Stadt Zug geplant gewesen. Obwohl auch das jetzige Projekt nicht gerade günstig wäre, versprechen sich die Befürworter gute Chancen, denn der Kanton Zug steht mittlerweile finanziell deutlich besser da als noch vor neun Jahren.

So gut, dass der Kanton beide Umfahrungstunnel aus eigener Kasse zahlen würde. Weil es sich bei den geplanten Tunnel um Kantonsstrassen handelt, müsste auch die Stadt Zug nichts beitragen und auch spätere Generationen würden nicht mit einem finanziellen Abschreibungsaufwand belastet werden, heisst es seitens Kanton.

2023: Kantonsparlament bewilligt Kredit für Tunnel – Tele-1-Beitrag zu den Umfahrungen

Quelle: Tele 1 / 1. September 2023

Mit dem frühestens für 2033 geplanten Baustart für Unterägeri respektive 2034 für Zug könnte es noch Änderungen an den Projekten geben, über die das Zuger Stimmvolk aber nicht mehr abstimmen könnte. Ob die beiden Vorlagen – oder nur eine davon – also angenommen oder abgelehnt werden, beschäftigen, wird das Thema noch länger.

Alle aktuellen Resultate der Abstimmungen und Wahlen in der Zentralschweiz am Sonntag, 3. März 2024, gibt es den ganzen Tag im Liveticker.

veröffentlicht: 1. März 2024 19:29
aktualisiert: 1. März 2024 19:29
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch