Turbulentes Marktumfeld

Trotz Verlust: CKW investiert Milliarde in erneuerbare Energie

· Online seit 06.12.2022, 12:27 Uhr
Die Entwicklung auf den Energie- und Finanzmärkten lassen die Stromproduzenten nicht kalt. Das Betriebsergebnis fällt deshalb von 174 Millionen auf 5 Millionen Franken, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Trotzdem werden grosse Investitionen angekündigt.
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Wie die Axpo-Tochter am Dienstag mitteilte, stieg der Umsatz in dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr um 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Zu verdanken war dies den hohen Energiepreisen und einem starken Wachstum im Segment Gebäudetechnik.

Das Betriebsergebnis EBIT brach allerdings auf 5 Millionen Franken ein von 174,5 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 12,4 Millionen Franken nach einem Gewinn von 159,1 Millionen 2020/21.

Höhere Beschaffungskosten

Zum einen belasteten höhere Strombeschaffungskosten im Vorjahresvergleich das Ergebnis mit 85 Millionen Franken. Zusätzlich hatte die länger als geplant dauernde Revision des Atomkraftwerks Leibstadt Ende 2021 negative Auswirkungen. Der Strom, der in dieser Zeit nicht wieder wie geplant selbst produziert wurde, musste für insgesamt 41 Millionen Franken auf dem Markt gekauft werden. Diese hohen Kosten hätten durch höhere Erträge im Stromvertrieb nur teilweise kompensiert werden können, teilt die Geschäftsleitung mit.

Ausbau der erneuerbaren Energien

Fortschritte machte die CKW beim Ausbau von erneuerbaren Energien – insbesondere bei der Solarenergie. Zahlreiche Projekte seien vorangetrieben worden. Die Tochtergesellschaft der Axpo will unter anderem grossflächig Solaranlagen in den Alpen platzieren. Vor allem im Winter versprechen diese viele Vorteile, da die Sonneneinstrahlung auch im Winter stark und die Stromnachfrage in der kalten Jahreszeit besonders hoch ist.

Trotz der mageren Jahresbilanz 2021/22 spricht die CKW-Gruppe bereits von grossen Investitionen. «CKW will bis 2030 eine Milliarde Franken in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren», teilt der CEO Martin Schwab mit.

Windenergie im Kanton Luzern

Aber auch in Sachen Windenergie geht es voran. So revidiert der Kanton Luzern aktuell den Richtplan, damit kantonale Windgebiete definiert sind.

Der Kanton Luzern verzeichnet sechs Windprojekte. Das Lutersarni-Projekt in Rengg ist bereits seit 2013 in Betrieb. Über den Windpark Lindenberg werde voraussichtlich 2024 abgestimmt, so die Geschäftsleitung der CKW-Gruppe.

Weiter laufen auf dem Ruswilerberg, dem Salbrig in Zell und auf der Äberdingerhöchi Windmessungen. In Leidenberg, Grosswangen will zudem ein weiteres Projekt geprüft werden. Insgesamt könne man mit den genannten sechs Projekten Strom für über 30'000 Haushalte produzieren.

Positiver Ausblick

Die gestiegenen Energiebeschaffungskosten hätten zwar insgesamt zu einem unmittelbaren Geldabfluss geführt. Die Energietarife würden aber zeitverzögert in der Zukunft höher ausfallen und zu steigenden Umsätzen führen. Mittelfristig werde die CKW-Gruppe von den höheren Grosshandelspreisen profitieren, heisst es.

Aufgrund des positiven Ausblicks und einer soliden Bilanz beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 27. Januar 2023 eine stabile Dividende in der Höhe von 6 Franken je Aktie. Verwaltungsratspräsident Christoph Brand, welcher gleichzeitig auch CEO der Muttergesellschaft Axpo ist, sowie alle weiteren Verwaltungsräte stellen sich der Wiederwahl.

(hni)

veröffentlicht: 6. Dezember 2022 12:27
aktualisiert: 6. Dezember 2022 12:27
Quelle: PilatusToday

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