2022 Rückblick

Die sieben kuriosesten Polizeimeldungen des Jahres

· Online seit 26.12.2022, 18:52 Uhr
Die Polizei ist jeden Tag in der Zentralschweiz unterwegs und sorgt für Ordnung und Sicherheit. Ab und zu gibt es Einsätze, die besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dies nicht etwa wegen eines grossen Sachschadens, sondern weil sie ungewöhnlich kurios sind.
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Unbekannte klauen Autoscooter an Chilbi und machen eine Spritzfahrt 

In Menzingen leisteten sich Unbekannte bei der Chilbi eine teure Spritzfahrt mit einem Autoscooter. Sie klauten ein rund 300 Kilogramm schweres «Putschiauto» und fuhren damit die Strasse runter. Anschliessend liessen sie es auf einer Wiese stehen. Der verursachte Schaden beträgt rund 8000 Franken, wie die Zuger Polizei meldete.

Im Nachhinein meldete sich dann ein junger Mann bei der Zuger Polizei. «Ein junger Mann hat sich am Montagmittag telefonisch auf der Einsatzleitzentrale gemeldet und gesagt, er sei mit dem Autoscooter gefahren und versichert, dass er für den Schaden aufkommen werde», sagte damals Judith Aklin von der Zuger Polizei.

Fahrt mit Assistenzsystem: Autofahrer sitzt auf dem Rücksitz und filmt

Ein Mann hat sich Ende September 2022 dabei gefilmt, wie er während einer Fahrt in seinem Auto auf der Rückbank sitzt. Das Auto fuhr während dieser Zeit mit einem entsprechenden Assistenzsystem weiter – ohne Fahrer.

Die Luzerner Polizei erhielt Mitte Oktober Kenntnis vom Video, welches auf TikTok kursierte. Dank den Ermittlungen konnte ein 21-jähriger Serbe vorläufig festgenommen werden. Bei der Einvernahme gab er sein Fehlverhalten zu. Zum Motiv machte er keine näheren Angaben.

Der Film entstand im September 2022 auf der Autobahn A2 in Fahrtrichtung Norden. Der Mann musste seinen Führerausweis abgegeben, wie die Luzerner Polizei schrieb.

Betrunkene Jugendliche sperren Kollegen in Schliessfach 

Die Zuger Polizei staunte wohl nicht schlecht, als eine Person sie alarmierte und sagte, dass am Bahnhof in Zug ein junger Mann in einem Schliessfach eingesperrt ist. Das ist zuvor geschehen:

Ein 18-Jähriger kletterte in der Nacht um 4 Uhr morgens aus Spass in ein Schliessfach für Gepäckstücke. Seine beiden Kollegen haben anschliessend das Schliessfach zugesperrt. Betrunken ein Schliessfach zu schliessen scheint jedoch einfacher als es wieder zu öffnen. Die beiden Kollegen schafften es nicht, ihren Kollegen aus der misslichen Lage zu befreien. «Das Schliessfach generiert einen QR-Code. Diesen konnten sie nicht mehr auffinden», erklärte Frank Kleiner, Mediensprecher der Zuger Polizei, damals auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1.

Eine weitere Person, welche die Aufregung bei den Schliessfächern mitbekommen hatte, informierte dann die Polizei. Vor Ort stellte die Polizei fest, dass schweres Geschütz aufgeboten werden muss. «Wir wollten möglichst schnell das Fach öffnen», so Frank Kleiner. Die aufgebotene freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug hatte den 18-Jährigen innerhalb weniger Minuten befreit.

Überfall mit Gipfeli 

Ein 42-jähriger Mann betrat im Oktober die Postfiliale Laubenhof in Zug. Dabei war sein Gesicht maskiert, schreibt die Zuger Polizei. Der Mann begab sich zum Postschalter und bedrohte die Frau hinter dem Schalter mit einem Gipfeli, das er wie eine Schusswaffe hielt.

Lautstark verlangte er, dass man ihm Geld geben soll. Weil sich die anwesenden Personen fürchteten, wurde die Polizei alarmiert. Vor dem Postgebäude konnte der Mann durch die Polizei angehalten werden.

Der Fall war skurril. Doch wie «zentralplus» im Nachhinein berichtete, ist die Geschichte dahinter weitaus weniger lustig, als es zunächst klingt. Gemäss Urteil des Verwaltungsgerichts leidet der Mann an einer schweren psychischen Erkrankung, konkret an einer bipolaren Störung. Demnach wollte der Mann beim vermeintlichen Überfall 22'000 Franken von seinem eigenen Konto abheben. Der Mann hätte am Schalter auch explizit gesagt, dass es sich nicht um einen Überfall handle. Inzwischen könne er aber nachvollziehen, dass dies anders gewirkt haben könnte und er sicherlich eine Grenze überschritten habe.

Autorad rollt den Berg hinunter

An einem Sonntagmorgen im Juni liess in Sachseln ein 21-jähriger Mann ein Autorad, das mehrere hundert Meter steilabfallende Gelände talwärts rollen. Das Rad durchschlug dabei einen Zaun und verfehlte eine Person nur knapp. Eine Hausfassade brachte das Rad schliesslich zum Stillstand. Dabei entstand ein Sachschaden an einer Garteneinrichtungsanlage. Dass durch den Vorfall niemand verletzt wurde, sei grosses Glück, so die Polizei.

Dank einem Social Media Aufruf konnte der Täter ermittelt werden. Dieser hatte bei einem Radwechsel am Auto das abgenommene Rad ungenügend gesichtert. Da der junge Mann rechtliche Konsequenzen befürchtete, versuchte er die Tat zu vertuschen.

Verbotene Rennvelotour auf der Autobahn A2 in Wassen

An einem Freitag im Juni hat sich ein Rennvelofahrer im Kanton Uri auf die Autobahn verirrt. Wie die Urner Polizei schreibt, war er auf der Autobahn A2 in Wassen in Richtung Süden unterwegs.

Der ortsunkundige Velofahrer gab an, sich verfahren zu haben. Über den Sustenpass kommend, beabsichtigte er via Schöllenen weiter zum Furkapass zu fahren. Der Velofahrer musste eine Busse hinterlegen und sich vor der Staatsanwaltschaft des Kantons Uri verantworten.

Unter Drogeneinfluss: Wendemanöver im Gotthardtunel 

Ein Auto hat an einem Sonntag Ende Juni im Gotthardtunnel gewendet. Das Fahrzeug wurde von zwei Personen gelenkt. Beide waren auf Drogen und besassen keinen gültigen Führerausweis, teilte die Kantonspolizei Uri mit.

Die Polizei konnte das Fahrzeug mit polnischen Kontrollschildern nach einer kurzen Verfolgungsfahrt in Erstfeld anhalten und kontrollieren. Die 27-Jährige und der 24-Jährige mussten sich vor der Staatsanwaltschaft Uri verantworten.

Solche gefährlichen Wendemanöver im Gotthardtunnel gibt es immer wieder: 

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

veröffentlicht: 26. Dezember 2022 18:52
aktualisiert: 26. Dezember 2022 18:52
Quelle: PilatusToday

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