Jetzt also doch!

Määs soll auf Inseli bleiben – Kehrtwende der Stadt Luzern

09.05.2023, 20:40 Uhr
· Online seit 09.05.2023, 10:59 Uhr
Sinneswandel bei der Luzerner Stadtregierung. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt noch aufgezeigt, dass die Määs in Zukunft unmöglich auf dem Inseli bleiben kann. Nun unterstützt sie doch die Initiative «Die Määs muss auf dem Inseli bleiben!».
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«Der Stadtrat will am Standort Inseli für die Lozärner Määs festhalten», schreibt die Stadtregierung in ihrem Bericht und Antrag an das Stadtparlament. Eine absolute Kehrtwende, wenn man bedenkt, dass die Stadt vor rund einem Jahr der Määs auf dem Inseli eine Abfuhr für die Zukunft erteilt hatte. Was ist passiert?

Auslöser für die Määs-Diskussion sind die Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» und der Durchgangsbahnhof. Die Initiative wurde vom Stimmvolk 2017 angenommen und führt dazu, dass die Grünflächen beim Inseli ausgebaut werden und der Carparkplatz zu einem grossen Teil verschwindet.

Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz

Die neue Unterlage am Standort sei aber nicht mehr tauglich für die Fahrgeschäfte der Määs, hiess es später in einer Studie im Auftrag der Stadtregierung. Mit dem Start der ersten Arbeiten des Durchgangsbahnhofs werden die Carparkplätze beim Inseli ausserdem als Standort für Material und Gerät gebraucht. Heisst: Die Määs müsste ab 2027 weg vom Inseli.

Tele 1-Beitrag über die Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» vom September 2021

Quelle: Tele 1

Die Reaktionen auf diesen Entscheid fielen harsch aus. Bürgerliche Parteien sowie wirtschaftliche und touristische Verbände lancierten daraufhin eine Volksinitiative. Sie wollen erreichen, dass die Stadt die Zusicherung, die sie 2017 bei der Abstimmung über die Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» gemacht hatte, einhält. Innert kurzer Zeit seien eine ausserordentlich hohe Anzahl Unterschriften gesammelt worden, schreibt die Stadtregierung dazu im Bericht und Antrag.

Bau des Durchgangsbahnhofs ausschlaggebend

Ausschlaggebend für die Kehrtwende ist, dass mittlerweile Unsicherheiten zum Standort der Määs während der Bauzeit des Durchgangsbahnhofs so weit wie möglich mit den SBB geklärt werden konnten. Die SBB haben zugesichert, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hand für die Durchführung der Lozärner Määs während der Bauphasen des Durchgangsbahnhofs bieten.

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Die Stadtregierung schreibt weiter, dass Ersatzstandorte in der Pipeline seien, falls während einzelner Bauphasen des Durchgangsbahnhofs doch kein Platz für die Määs auf dem Inseli ist. Man habe mit der Messe Luzern, dem Alpenquai und dem Lido drei mögliche Standorte definiert.

Forderung der ersten Initiative umgesetzt

Weiter sei der neue Carparkplatz Rösslimatt in Betrieb genommen, und für die Haltekanten seien Ersatzstandorte gefunden worden. Der Carparkplatz Inseli konnte somit aufgehoben werden, womit eine zentrale Forderung der ersten Initiative erfüllt sei, schreibt die Stadtregierung. Konkret bedeutet dies, dass der ehemalige Carparkplatz umgestaltet werden soll.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Stimmt die Stadtluzerner Bevölkerung der Initiative zu, soll es ab 2024 einen Studienauftrag für die Neugestaltung des Inseli ab 2028 geben. Zudem soll bei einer Annahme zur bereits gesprochenen Kreditsumme von 600’000 Franken ein Zusatzkredit von 1,5 Millionen Franken für die Projektierung der Neugestaltung bewilligt werden.

(red./sda)

veröffentlicht: 9. Mai 2023 10:59
aktualisiert: 9. Mai 2023 20:40
Quelle: PilatusToday

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