Meggen

Trotz hängiger Beschwerde: Tag der offenen Tür bei der Containersiedlung

· Online seit 25.02.2023, 18:07 Uhr
Es war ein Hin und Her mit den Containersiedlungen in Meggen. Wegen einer Einsprache hat es zwischenzeitlich sogar einen Baustopp gegeben. Jetzt steht die Unterkunft für die 100 Geflüchteten. Die Gemeinde hat die Bevölkerung am Samstag dazu eingeladen, sich selbst ein Bild davon zu machen.

Quelle: Tele 1

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Die Wohncontainersiedlung in Meggen gab seit Längerem zu reden: Einige Anwohnende ärgern sich über den Bau von Unterkünften für Geflüchtete. Derzeit ist immer noch eine Beschwerde beim Bundesgericht hängig. Davon liess sich der Gemeinderat jedoch nicht stoppen und baute weiter.

Am Samstag wurde die dreistöckige Containersiedlung nun der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Viele interessierte Meggerinnen und Megger folgten der Einladung der Gemeinde. «Ich bin sehr positiv überrascht. Die Unterkunft ist freundlich gestaltet», sagt zum Beispiel Jacqueline Kopp. Der Megger Marco Bommes ergänzt: «Es wird für uns sicher Überraschungen geben mit so vielen neuen Menschen in der Gemeinde. Aber dem muss man sich stellen. Ich bin positiv eingestellt.»

«Einfach nur blauäugig»

Das sieht eine Anwohnerin, welche anonym bleiben möchte, anders, wie sie gegenüber PilatusToday und Tele 1 erzählt. Solche Aussagen, wie diese von Marco Bommes seien einfach nur blauäugig. «Ich habe mehrere Male schlechte Erfahrungen mit solchen Containersiedlungen gemacht. Mir hat man zweimal das Auto demoliert. Ich habe meine Töchter nicht mehr allein im Dunkeln nach draussen gelassen, es war einfach zu gefährlich.»

Zudem sei ihr bei diesem Projekt in Meggen vieles zu unklar: «Wie beschäftigt man die Flüchtlinge durch den Tag? Wer spricht ihre Sprache?» Ihr sei jedoch klar, dass wenn man noch nie damit konfrontiert wurde, positiv zu einer Containersiedlung eingestellt ist. «Meine negativen Erlebnisse waren aber zu prägend, dass ich diese Siedlung gutheissen kann.»

Unterkunft für Geflüchtete von überall

Dem Widerstand zum Trotz machte die Gemeinde mit dem Bau weiter und der Sozialdirektor Olivier Class steht am Samstag stolz vor der Siedlung und kann sagen: «Ich glaube wir konnten hier ein Vorzeigeprojekt erstellen. Heute wollen wir der Bevölkerung zeigen, für was wir ihre Steuergelder benutzt haben.»

Die Siedlung wurde aus 108 Containern gebaut. Zum Wohnen gibt es zweier oder vierer Zimmer, welche mit dem Nötigsten eingerichtet sind. Die Zimmer sind vor allem für geflüchtete Frauen und Kinder gedacht – nicht nur aus der Ukraine.

Einzug am 1. April

Wenn es nach dem Plan der Gemeinde und dem Kanton geht, dann sollten ab dem 1. April die ersten Leute die Räumlichkeiten beziehen. Die Containersiedlung soll planmässig für drei Jahre im Einsatz sein.

(van)

veröffentlicht: 25. Februar 2023 18:07
aktualisiert: 25. Februar 2023 18:07
Quelle: PilatusToday

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