Strassenverkehr

Stau am Gotthard: Urner Regierung macht Druck in Bundesbern

· Online seit 03.03.2023, 13:50 Uhr
Die Urner Regierung will beim Bund den Druck erhöhen, damit dieser die Stau-Probleme auf der Gotthard-Route anpackt. Er ist bereit, in Bern eine Standesinitiative zum Verkehrsregime einzureichen, damit die Dörfer im Kanton Uri vom Ausweichverkehr entlastet werden.
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Nicht nur vor dem Gotthard-Strassentunnel stehen die Autos regelmässig stundenlang im Stau. Dies belastet auch die Dörfer im Kanton Uri, die an der Nord-Süd-Achse liegen. Ein Vorstoss aus dem Kantonsparlament soll helfen.

Verständnis von Bevölkerung sinkt

Dieser verlangt eine Standesinitiative, mit der bei der Bundesversammlung verschiedene Massnahmen gefordert werden sollen. Die Urner Regierung erachtet dies als sachgerecht und empfiehlt dem Parlament, den Vorstoss zu überweisen, wie er am Freitag mitteilte. Der Individualverkehr in Uri übersteige saisonal die Strassenkapazitäten klar, hält die Regierung in ihrer Antwort fest. Das Verständnis in der Bevölkerung sinke.

Pilotprojekt soll Verkehr entlasten:

Im vergangenen Herbst hatten sich Bund, Kanton und Gemeinden zum Ausweichverkehr auf der A2 ausgetauscht. Da habe sich einmal mehr gezeigt, dass es keine einfachen Patentrezepte gebe und ein ganzheitlicher Ansatz nötig sei, worauf auch die Motion abziele.

Tempo 80 und «Slot-System»

Die Standesinitiative fordert etwa im Bereich des Verkehrsmanagements Vorkehrungen, um den Verkehr am Gotthard zu verflüssigen. Möglich seien Ampelschaltungen mit Sekundenanzeige oder eine Minimalgeschwindigkeit von 80 km/h.

Bei Überlastung sollen die Ein- und Ausfahrten bewirtschaftet werden, damit die Autobahn Hauptroute für den Transit bleibe. Mittelfristig sei die Machbarkeit eines «Slot-Systems» abzuklären. Es gelte, dieses digitale Buchungssystem für die Gotthard-Durchfahrt in technischer und rechtlicher zu prüfen.

Mit einer Standesinitiative kann ein Kanton vorschlagen, dass eine Kommission einen Entwurf für einen Erlass der Bundesversammlung ausarbeitet. Stimmen die Kommissionen beider Räte dem zu, wird innert zwei Jahren eine Vorlage ausgearbeitet.

Anfang Februar wurde eine Online-Petition eingereicht, die sich gegen den Ausweichverkehr entlang der Gotthard-Route wehrt:

veröffentlicht: 3. März 2023 13:50
aktualisiert: 3. März 2023 13:50
Quelle: sda

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